Beurteilung von Leguminosen als Gründüngungspflanzen: Stickstoff und Begleitflora
In der vorliegenden Studie wurden 27 Leguminosen als Bodenbedeckungspflanzen in Rein- und Mischkultur beurteilt. Ziel war es, deren Nutzen in Agro-Ökosystemen zu ermitteln. Die Resultate zeigen grosse Unterschiede im Verhalten der verschiedenen geprüften Arten. Die gebildete oberirdische Biomasse für die Zeitspanne von August bis zum ersten Frost lag zwischen 0,4 und 5,9 Tonnen Trockensubstanz pro Hektare. Es sind 377 bis 850 Gradtage nötig, um eine Bodenbedeckung von 50 % zu erreichen. Der durch die Leguminosen akkumulierte Stickstoff stammt vorwiegend aus der symbiotischen Stickstoff-Fixierung und beläuft sich von wenigen Kilogrammen bis zu 150 kg N/ha in drei Wachstumsmonaten. Die Konkurrenzkraft der Leguminosen gegenüber der Begleitflora ist eng mit der Menge der erzeugten Biomasse korreliert (R2 = 0,93). Sie ist verwandt mit der Fähigkeit der geprüften Leguminosen Bestandesgemeinschaften in Mischung mit Phazelia und Hafer zu bilden. Fünf Arten (Saat-Platterbse, Ackerbohne, Erbse, Zottelwicke, Futterwicke) sind besonders dominant und machen 80 % der Biomasse in Mischung mit Phazelia aus, beziehungsweise etwa 70 % in Mischung mit Hafer. Diese fünf Arten sind jene, welche am meisten Biomasse erzeugen, den Boden am schnellsten bedecken und am meisten Luftstickstoff fixieren. Zahlreiche weitere Leguminosen (Schabzigerklee, Linse, weisse Lupine, Soja, Alexandrinerklee, Perserklee, Inkarnatklee, Ungarische Wicke) sind weniger konkurrenzfähig und eignen sich so gut zur Ergänzung von Pflanzengemeinschaften.
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Beurteilung von Leguminosen als Gründüngungspflanzen: Stickstoff und Begleitflora