Auswirkungen einer ausgeprägten Sommertrockenperiode auf eine montane Dauerweide im Jura
Auf dem Betrieb von La Frêtaz (VD, 1200 m) wurde im Sommer 2012 ein Versuch durchgeführt mit dem Ziel, die Auswirkungen von Wasserstress auf die agronomischen, physiologischen und funktionalen Merkmale einer Dauerweide genauer zu untersuchen. In einer 2 × 2 Versuchsanlage wurden zwei Faktoren geprüft: die Nutzungsart (Schnitt versus Weiden) und der Wasserhaushalt (Trocken versus Kontrolle) sowie die Interaktion zwischen den beiden Faktoren. Eine Trockenperiode wurde simuliert, in dem Plastiktunnels aus dem Gemüsebau während 84 Tagen installiert waren. Die beweideten Parzellen wurden etwa alle vier Wochen mit Schafen bestossen, während die Schnittparzellen im Verlauf der Saison dreimal gemäht wurden. Der Biomasseertrag und die Qualität des Futters wurden während der ganzen Saison erhoben. Die botanische Zusammensetzung und die funktionale Merkmale der wichtigsten Pflanzenarten wurden vor und nach der Trockenperiode ermittelt. Ebenso wurden die Nettophotosynthese, die Bodenatmung und das Bodenwasserpotenzial gemessen. Abgesehen von markanten Ertragssenkungen zeigte der Versuch, dass eine ausgeprägte Trockenheit den Nährstoffgehalt und den Nährwert des Futters wenig beeinflusst. Die ökophysiologischen Messungen belegten eine generelle Verlangsamung des ganzen Ökosystems (geringerer Metabolismus der Pflanzen und der Bodenbakterien, geringere Mineralisation). Die beweideten Parzellen, geprägt durch eine kürzere Bestandeshöhe, haben mehr unter der Trockenheit gelitten als die gemähten Parzellen.
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Auswirkungen einer ausgeprägten Sommertrockenperiode auf eine montane Dauerweide im Jura