Institut für Agrarwissenschaften, ETH Zürich, 8092 Zürich

Die Schweizer Pflanzenzüchtung – eine räumliche, zeitliche und thematische Analyse des Umfeldes

Das Spektrum nachgefragter Kulturpflanzen sowie deren Leistungsfähigkeit verändern sich mit der Zeit. In der Schweiz spielt der Anbau von Getreide, Spezialkulturen und Futterpflanzen traditionell eine grosse Rolle. Die Leistungsfähigkeit dieser Pflanzen unter den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, aber auch unter den Gegebenheiten der zukünftigen Produktionsbedingungen zu erhalten, wird von grosser Bedeutung sein. Eine Fokussierung auf diese Pflanzen alleine wäre jedoch kurzsichtig und würde der Schweiz pflanzenbauliche Möglichkeiten verschliessen, die im Bereich anderer, noch wenig erforschter Kulturarten einen grossen Gewinn verschaffen könnten. Die Weiterentwicklung von Kulturpflanzen erfolgt durch den Prozess der Pflanzenzüchtung. Pflanzenzüchtung nimmt Einfluss auf den Ertrag, die Qualität sowie auf die Resistenz gegenüber Krankheiten und Umweltstress. Technische Entwicklungen in Anbau, Lebensmittelverarbeitung und Züchtung beeinflussen diese Zusammenhänge ebenso wie die mittlerweile weitgehend globale Vernetzung des Agro-Food-Sektors. Es ist schwierig vorherzusagen, wie sich der Bedarf und die Ausrichtung der Pflanzenzüchtung in der Schweiz in den kommenden Jahrzehnten genau entwickeln werden. Der Bund kann durch gesetzliche Vorgaben und finanzielle Anreize jedoch markant auf diese Entwicklungen einwirken und Prozesse in Gang bringen, welche die Stellung der Schweiz im ‚Welternährungssystem‘ für die absehbare Zukunft stärken und die dem Selbstverständnis der Schweiz als einer vorbildlichen und auf Nachhaltigkeit, Zufriedenheit der Bevölkerung und wirtschaftlichen Erfolg orientierten Volkswirtschaft entsprechen.

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