Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, 5070 Frick, Schweiz

Kupfereinsatz von Schweizer Biobauern in verschiedenen Kulturen

Der Einsatz von Kupferfungiziden ist heute mengenmässig begrenzt. Für Schweizer Bioproduzentinnen und Bioproduzenten gelten Beschränkungen durch die Zulassungsstelle für Pflanzenschutzmittel, durch die Bioverordnung und durch die Richtlinien von Bio Suisse. Die Höchstmengen betragen 1,5 kg/ha/Jahr für Kernobst, 2 kg/ha/Jahr für Beeren und 4 kg/ha/ Jahr für die übrigen Kulturen. Wir untersuchten, wie viel Kupfer in der Praxis tatsächlich ausgebracht wird. Für diese Untersuchung wurden Produzentinnen und Produzenten von Bio Suisse zum Kupfereinsatz in den Jahren 2009–2012 befragt. Mit einer Hochrechnung wurde der durchschnittliche Kupfereinsatz für Fruchtfolgeflächen und für Rebflächen ermittelt. Der durchschnittliche Kupfereinsatz lag bei Äpfeln, allen Beerenarten, Kohl, Tomaten, Gurken und resistenten Rebsorten unter 1 kg/ ha/Jahr. Bei Birnen, Aprikosen und Karotten lag er zwischen 1 und 2 kg/ha/Jahr und bei Kirsche, Kartoffel, Sellerie und traditionellen europäischen Rebsorten über 2 kg/ha/Jahr. Der durchschnittliche Kupfereinsatz auf Fruchtfolgeflächen betrug 0,7 kg/ha/Jahr, derjenige auf Rebflächen 2,5 kg/ha/Jahr. Diese Befragung zeigt, dass Schweizer Biobauern deutlich weniger Kupfer einsetzen als die zugelassenen Höchstmengen. Der Biolandbau verfolgt heute eine kombinierte Strategie zur Kupferminimierung, welche den Anbau resistenter Sorten, Anpassungen in der Kulturführung, Optimierungen beim Kupfereinsatz und den Einsatz alternativer Produkte beinhaltet.

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