Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, 5070 Frick, Schweiz

Resultat-orientierter Ansatz zur Biodiversitätsförderung: Akzeptanz im Berggebiet

Für die Biodiversität im Landwirtschaftsgebiet unterstützt der Bund Biodiversitätsförderflächen (BFF) mit zwei verschiedenen Ansätzen. Beim Massnahmen-orientierten Ansatz (MOA) werden Landwirtinnen und Landwirte für festgelegte Massnahmen, beim Resultat-orientierten Ansatz (ROA) für festgelegte Resultate entschädigt. Von diesem zweiten Ansatz, der in der Schweizer Direktzahlungsverordnung auf dem MOA aufbaut, wird eine höhere Effektivität und Effizienz erwartet. Dies ist besonders im Berggebiet wichtig, wo zukünftig vermehrt Biodiversitätsverluste erwartet werden. Zur erfolgreichen Umsetzung von Resultatorientierten Massnahmen braucht es ein grosses Engagement der Berglandwirte. Dieses Engagement kann sich nur entwickeln, wenn die Akzeptanz für den ROA vorhanden ist. Daher wurden die Akzeptanz dieses Ansatzes im Vergleich zum MOA und die Einsatzbereitschaft zur Umsetzung von Resultat-orientierten Massnahmen von Berglandwirten untersucht. Dazu wurden 146 Deutschschweizer Landwirte der Bergzonen I bis IV schriftlich befragt. Drei Viertel der befragten Berglandwirtinnen und Berglandwirte bevorzugen den MOA gegenüber dem ROA zur Förderung von Biodiversität, weil dieser ihrer Meinung nach weniger Kontrollen mit sich bringt und sie sicherer zu ihren Direktzahlungen gelangen. Biologisch und extensiv wirtschaftende Berglandwirte haben eine höhere Bereitschaft, den ROA umzusetzen. Für einen verstärkten Einsatz für den ROA wie auch für den MOA fordern alle Befragten längerfristige Planungshorizonte und höhere Beiträge für BFF. Diese Resultate könnten für zielgerechtere, zielgruppenspezifischere und effektivere Kommunikations- und Bildungskonzepte der öffentlichen Hand für die Berglandwirte verwendet werden.

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