Agroscope, Institut für Pflanzenbauwissenschaften IPB, Schweiz

Ursachen stark schwankender Saatgutqualität

In der Saatgutproduktion von Roggen und Triticale ist die Mindestkeimfähigkeit derKörner ein kritischer Faktor in der Saatgutqualitätsprüfung. Mechanische Beschädigungen, Auswuchs sowie hoher Schneeschimmelbefall können erhöhte Anteile an anomal entwickelten Keimlingen und toten Samen bewirken. Behandlungen von konventionellem Saatgut mit chemisch-synthetischen Beizmitteln sowie von Biosaatgut mit Cerall® können die Keimfähigkeit im Labor und im Boden verbessern. Ein zu hoher Besatz an artfremden Getreidesamen ist in der Reinheitsuntersuchung von Triticale-Posten ein häufiges Problem, da Triticale in der Fruchtfolge nach Weizen ausgesät wird. Restsaatgut im Mähdrescher kann eine Vermischung mit einer anderen Getreideart bewirken. Die Anerkennungsraten von Roggen und Triticale sind niedriger als bei den anderen Getreidearten. Daher müssen Reserveflächen für den Marktbedarf angelegt werden. Wir untersuchten mögliche Einflussfaktoren, welche die Keimfähigkeit vom Feld bis zur Aufbereitung beeinflussen können. Beim Roggen ist die Kornfeuchtigkeit bei der Ernte ein wichtiger Einflussfaktor. Ausser in Jahren mit sehr hohem Schneeschimmelbefall weisen Triticalekörner eine genügende Mindestkeimfähigkeit auf. Nach der Vorfrucht Weizen ist die Produktion von Vermehrungssaatgut wegen Weizendurchwuchs zu risikoreich.

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