Agroscope, Institut für Pflanzenbauwissenschaften IPB, Schweiz

Ansätze zur Optimierung des Ölleinanbaus in der Schweiz

Lein ist in der Schweiz trotz des Ölsaatenbeitrags eine wenig bedeutende Ölpflanze geblieben. Im Biolandbau konnte die Anbaufläche in den letzten Jahren aber stark ausgedehnt werden. Mit dem Ziel, die Ertragsstabilität zu verbessern, wurden in Kleinparzellenversuchen die Herbst- und die Frühjahrssaat sowie zwei verschiedene Erntetechniken – Direktdrusch und Schwaddrusch – miteinander verglichen sowie unterschiedliche Saatdichten geprüft. Mit der Aussaat von winterharten Sorten im Herbst wurden höhere Erträge als mit der Frühjahrssaat erreicht. Die Fettsäuremuster wurden durch den Saattermin wenig beeinflusst, und die untersuchten Sorten Everest, Alaska, Banquise und Iceberg wiesen Linolensäuregehalte im Öl zwischen 55 % und 61 % auf. Mit dem Schwadlegen konnte speziell bei höherem Unkrautbesatz der Wassergehalt im Erntegut reduziert werden. In drei von vier Versuchen wurde ertraglich kein Nachteil durch das Schwaden beobachtet. Die drei Sorten Altess, Niagara und Récital reagierten ähnlich auf die drei unterschiedlichen Saatdichten, wobei die tiefste Saatdichte (250 Samen/m2) zu einem tieferen Ertrag und gleichzeitig einem höheren Wassergehalt bei der Ernte führte. Mit der Wahl der optimalen Saatdichte, einer den Feldbedingungen entsprechenden Erntetechnik und – sofern fruchtfolgetechnisch möglich – dem Anbau von Winteröllein kann ein wesentlicher Beitrag zum erfolgreichen Leinanbau geleistet werden.

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