Einfluss von Sorte und Umwelt auf Qualitätsparameter bei Bio-Winterweizen
Aktuell werden in der Schweizer Weizenproduktion Massnahmen zur Verbesserung der Qualität geprüft. Im Anbau kann die Qualität durch die Standortwahl, die Bewirtschaftung und die Sortenwahl beeinflusst werden. Um die Effekte von Sorte und Umwelt zu untersuchen, wurden im Bio-Weizenversuchsnetz in den Jahren 2012 und 2013 an zwölf Sorten umfassende Qualitätsuntersuchungen durchgeführt. Es wurde ersichtlich, dass viele aufwendig messbare Qualitätsmerkmale mit einfacher messbaren Merkmalen signifikant korrelieren, wobei das Tausendkorngewicht und das Hektolitergewicht in keinem signifikanten Zusammenhang mit anderen Merkmalen stehen. Der Einfluss der Genetik ist bei den meisten Qualitätsmerkmalen stärker als derjenige der Umwelt. Somit sind die Züchtung und die Sortenwahl sehr wichtig. Die Analyse der Wechselwirkung von Sorte und Umwelt zeigte, dass einige Sorten bei hohen Temperaturen während der Kornfüllungsphase bei wichtigen Qualitätsparametern wie z. B. Proteingehalt und Kastenbackvolumen signifikant schlechtere Werte erzielen. Diese unterschiedliche Reaktion der Sorten korrelierte signifikant mit dem Zeitpunkt des Ährenschiebens. Sorten, die auf die hohen Temperaturen reagierten, zeigten bei den entsprechenden Merkmalen auch eine geringere Stabilität. Diese Erkenntnisse können nach erfolgter Validation an einem grösseren Datensatz für die verschiedenen Glieder der Wertschöpfungskette für die Sicherstellung einer qualitativ hochstehenden Schweizer (Bio-) Weizenproduktion hilfreich sein.
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