Rapsstängelrüssler: Einfluss auf den Ertrag und Bekämpfungsschwelle
Der Rapsstängelrüssler (Ceutorhynchus napi Gyll.) tritt in der Schweiz seit der Einführung des Rapsanbaus während des 2. Weltkrieges als Schädling dieser Kulturen auf. Der Einfluss des Schädlings auf den Ertrag und die Möglichkeit, eine Bekämpfungsschwelle festzulegen, wurde von 1981 bis 2008 untersucht. Der Rapsstängelrüssler befällt Rapskulturen im Winter, wenn die Boden- und Lufttemperaturen 5 °C respektive 11 °C überschreiten. Die Schäden werden hauptsächlich durch Bohrstellen für die Eiablage verursacht, welche Unregelmässigkeiten beim Wachstum der Stängel zur Folge haben. Da eine gute Korrelation zwischen dem Anteil der Pflanzen mit Bohrstellen bei einer Stängellänge zwischen 5 und 10 cm und der Anzahl Larven pro Pflanze in der Blütezeit besteht, lässt sich mit diesem Parameter eine Bekämpfungsschwelle festlegen. Beim aktuellen Preis für Raps (0,80 CHF/kg) muss ein zusätzlicher Ertrag von etwa 2 kg/a erreicht werden, damit der Aufwand für eine Behandlung gedeckt werden kann. Verluste in dieser Grössenordnung werden bei einer bis drei Larven pro Pflanze verursacht. Damit wird die Bekämpfungsschwelle erreicht, wenn zwischen 45 und 65 % der Pflanzen Symptome im Zusammenhang mit Gelegen aufweisen. Durch eine Behandlung wird kein zusätzlicher Ertrag erreicht, wenn die Schwelle unterschritten bleibt, und eine Ertragssteigerung um durchschnittlich 2,7 kg/a, wenn sie überschritten wird. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es deshalb wichtig, dass erst bei einer Überschreitung der Schwelle behandelt wird. In der Schweiz muss bei der Entscheidung der für eine Extenso-Kultur entrichtete Beitrag von 400 CHF/ha (entspricht 5 kg/a Raps) miteinbezogen werden.
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Rapsstängelrüssler: Einfluss auf den Ertrag und Bekämpfungsschwelle