Agroscope, Institut für Nutztierwissenschaften INT, 1725 Posieux, Schweiz

Auswirkung von Trockenperioden auf Wiesen

Um (simulierte oder natürliche) Trockenperioden beurteilen zu können, sind allgemeine Kriterien erforderlich, welche den Stress berücksichtigen, dem die Pflanzen bei solchen Ereignissen ausgesetzt sind. Diese Studie untersucht die Aussagekraft verschiedener Indikatoren für die Beschreibung der Intensität von Perioden mit Wassermangel. Diese Indikatoren wurden mit Hilfe der Ergebnisse von Trockenversuchen (Simulationen im Folientunnel) evaluiert, die von Agroscope zwischen 2012 und 2014 auf Kunstwiesen in 470 bis 1200 m Höhe durchgeführt worden sind. Indikatoren, die einzig auf klimatischen Parametern basieren, können die Intensität einer Trockenheitsbehandlung nicht ausreichend beschreiben. Das Wasserdefizit, (N–ETP) genügt zum Beispiel nicht, um die Intensität des Stresses zu beschreiben, dem die Pflanzen ausgesetzt sind. Dieser Parameter berücksichtigt nämlich den Zusammenhang zwischen Vegetation und Boden nicht. Aussagekräftiger sind Indikatoren, die auf dem im Boden verfügbaren Wasser beruhen, da sie die Ertragsunterschiede zwischen Flächen mit Wassermangel und ausreichend versorgten Flächen besser erklären. In unseren Versuchen beliefen sich die Ertragsunterschiede je nach Situation zwischen 13% und 60%. Schwieriger als die Ertragsunterschiede sind Auswirkungen von Trockenperioden auf den Nährwert zu bestimmen. Die oben erwähnten Indikatoren können die beobachteten Abweichungen der Nährwerte nicht erklären. So beeinflusst Trockenstress die Vegetation und deren Umgebung über verschiedene Prozesse, die sich in manchmal gegenläufiger Weise auf die Futterqualität auswirken. Wenn es jedoch zu keiner bedeutenden Veränderung der botanischen Zusammensetzung kommt, hat eine Trockenperiode einen viel geringeren Einfluss auf die Futterqualität als auf den Ertrag.

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