Agroscope, Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften INH, Schweiz

Geruchsimmission einer landwirtschaftlichen Biogasanlage mit Tierhaltung

Landwirtschaftliche Biogasanlagen in der Schweiz sind auf Betrieben in der Regel mit Tierhaltung kombiniert. Stehen sie in der Nähe von Wohngebieten, so können sie zu Geruchsklagen von Anwohnern führen. Zu den emittierenden Flächenquellen zählen Stall- und Auslaufflächen, Futterund Hofdüngerlager sowie Substrat- und Gärrestlager. In diesem Beitrag werden Geruchserhebungen bei einem Milchviehbetrieb mit Biogasanlage an drei Tagen während der Sommer- und Übergangszeit vorgestellt. Sechs Testpersonen registrierten in verschiedenen Distanzen zum Betrieb ihre Geruchswahrnehmung. Die Testpersonen ermittelten an den Positionen nahe zum Betrieb hohe Zeitanteile mit Geruch und mit hohen Geruchsintensitäten. Es zeigte sich, in welchen Distanzen zum Betrieb sowohl eine Abnahme der Zeitanteile mit Geruch als auch eine Abnahme der hohen Intensitätsstufen erkennbar ist. Häufig wurde in der Geruchsfahne Mischgeruch wahrgenommen. Wenn Biogas austrat, war die Geruchsimmission erhöht. Biogasgeruch wurde von den Testpersonen als eindeutig unangenehm eingestuft. Der Austritt von Biogas bei Biogasanlagen ist mit einem genügend grossen Speichervolumen, der Prozessoptimierung und einer regelmässigen Wartung zu vermeiden. Für neue Biogasanlagen ist grosse Sorgfalt bei der Standortwahl geboten.

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