Agroscope, Institut für Pflanzenbauwissenschaften IPB, Schweiz

Vergleich der Ethylen- und Chlorpropham-Behandlung für die Lagerung von Kartoffeln

CIPC (Chlorpropham) ist der am häufigsten eingesetzte Stoff zur Hemmung der Keimung von Kartoffeln während der Lagerung. In jüngerer Zeit wurde ein neues Verfahren in die Schweiz eingeführt, bei dem Kartoffeln unter einer mit Ethylen angereicherten Atmosphäre (Restrain®) gelagert werden. Die Wirksamkeit dieser beiden Verfahren wurde bei sechs Kartoffelsorten mit einer Lagerung in Gewerblichen Kühlräumen während drei Saisons in der Schweiz untersucht. Die beiden Methoden wiesen eine vergleichbare Wirkung auf. Beide gewährleisten eine gute Keimhemmung während der Lagerung und gehen mit ähnlichen Gewichtsverlusten einher. Mit dem Frittiertest konnte nicht bestimmt werden, ob das Ethylen die Entstehung reduzierender Zucker beschleunigt, da die Stichproben bei einer tiefen Temperatur (zwischen 4 und 5 °C) gelagert wurden, was zu einer allgemeinen bräunlichen Verfärbung der Stichproben führte. Es wurde jedoch bei der Degustation der unter Ethylen gelagerten Kartoffeln häufiger ein süsser Geschmack festgestellt, was auf das Risiko einer Anreicherung mit Zuckern durch dieses Verfahren hindeutet. Für Kartoffeln, die zu Chips oder Pommes frites verarbeitet werden, wird deshalb von diesem Verfahren abgeraten. Bei den Degustationen der Stichproben konnte ausserdem eine sehr leichte geschmackliche Veränderung festgestellt werden, der Unterschied zu den mit CIPC behandelten Stichproben ist jedoch sehr gering. Schliesslich kann weder mit CIPC noch mit Ethylen die kontinuierliche Entwicklung der Symptome des Silberschorfs und Colletotrichum eingeschränkt werden. Dieser entwickelt sich während der Lagerung sehr schnell und erreicht ein hohes Befallsniveau.

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