Agroscope, Institut für Pflanzenbauwissenschaften IPB, Schweiz

Die Kunst, den Stickstoffdünger für einen optimalen Ertrag und Proteingehalt von Weizen aufzuteilen

Die Branchenorganisation Getreide hat ein System zur Bezahlung der Ernte von Weizen der Klasse Top nach ihrem Proteingehalt eingerichtet. Agroscope hat Versuche durchgeführt, um die Auswirkungen einer Aufteilung der Stickstoffdüngung auf den Ertrag und die Qualität von Weizen zu untersuchen. Bei unseren Klima- und Bodenbedingungen ergab eine Aufteilung von 20-40-80 kg N/ha (3. Gabe im Stadium CD 37: Erscheinen des Fahnenblattes) hervorragende Resultate, sowohl in Bezug auf den Kornertrag als auch auf den Proteingehalt. Die Produzenten, die auf die Produktion von Körnern mit möglichst hohem Proteingehalt bedacht sind, könnten versucht sein, einfach die eiweissreichste Sorte zu wählen und einen sehr intensiven Anbau mit einer dritten Düngergabe zum Zeitpunkt der Blüte zu betreiben. Diese Strategie birgt jedoch ein hohes Risiko, dass der Stickstoff von den Pflanzen nicht assimiliert werden kann und es zu Ertragsverlusten kommt. Aus wirtschaftlicher Sicht sind die ertragreichsten Sorten am rentabelsten, selbst wenn sie zu einer tieferen Qualitätsklasse gehören. Die Studie hat auch gezeigt, dass in Situationen mit eingeschränkter Stickstoffverfügbarkeit eine grosse Pflanzenlänge und eine grosse Zahl Ähren pro m² vorteilhaft sind. Dagegen wird die Pflanzenlänge zum Nachteil für die Kornbildung bei intensiv bewirtschafteten Systemen.

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