FRI (Fondation Rurale Interjurassienne), Courtemelon-CP 65, 2852 Courtételle, Schweiz

Reduktion des Antibiotikaeinsatzes und Erhöhung der Fütterungsautonomie in der Milchproduktion

Der Einsatz von Antibiotika und Kraftfutter in der Milchproduktion wird kontrovers diskutiert. Die Antibiotika werden zur Verbesserung der Eutergesundheit und zur Sicherung der Milchqualität eingesetzt, doch sie verursachen grosse Kosten und können die Entwicklung von resistenten Bakterien bei Tieren und Menschen begünstigen. Um den Einsatz von Kraftfutter zu reduzieren, ist eine Verbesserung des Grundfutters für die Wiederkäuer anzustreben. Die Fondation Rurale Interjurassienne (FRI) und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) haben von 2013 bis 2016 ein Projekt durchgeführt mit dem Ziel, den Einsatz von Antibiotika und Kraftfutter in der Milchproduktion zu verringern. Weder die Eutergesundheit noch die Milchqualität sollten durch die Antibiotikareduktion beeinträchtigt werden, und die Kraftfutterreduktion sollte keinen negativen Einfluss auf die Tiergesundheit und die Milchproduktion haben. Den 20 Projektbetrieben im Jura und im Berner Jura wurden eine Bestandesbetreuung und Weiterbildungskurse angeboten. Die Anzahl der antibiotischen Euterbehandlungen konnte vom Jahr vor Projektbeginn bis ins zweite Projektjahr im Schnitt um 33 % gesenkt werden. Die Milchqualität, gemessen an den Zellzahlen in der Milch, hat sich in dieser Zeitspanne leicht verschlechtert. Die Kosten für die Eutergesundheit konnten um 29 % reduziert werden und die Kraftfuttereffizienz (Gramm Kraftfutter/kg Milch) konnte um 22 % verbessert werden.

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