ETH Zürich, Institut für Agrarwissenschaften, 8092 Zürich

Implikationen eines herbizidlosen Extenso-Weizenanbaus in der Schweiz

Verschiedene Akteure suchen nach Lösungen, um den Herbizideinsatz auf landwirtschaftlichen Betrieben zu reduzieren. Die Implikationen solcher Schritte sind jedoch oft unklar. Mit Hilfe eines bio-ökonomischen Modells analysieren wir in diesem Artikel, wie sich Pflanzenschutzstrategien, Erträge und Deckungsbeiträge im Schweizer Extenso-Winterweizenanbau bei einem Verzicht auf Glyphosat oder auf alle Herbizide verändern. Es zeigt sich, dass mechanische Unkrautbekämpfungsstrategien den Einsatz von Herbiziden gut substituieren können. Die Ressourceneffizienzbeiträge des Bundes für die schonende Bodenbearbeitung mit Herbizidverzicht reduzieren dabei Deckungsbeitragseinbussen deutlich, wenn nicht Mais oder Triticale als Vorfrucht angebaut oder die gesamte Ackerfläche gepflügt wird. Ertragseinbussen durch Herbizidverzicht werden durch die Wahl alternativer Strategien reduziert und betragen zwischen 0,8 und 1,6 dt/ha im Falle eines Glyphosatverzichts und zwischen 1,6 und 2,7 dt/ha im Falle eines totalen Herbizidverzichts, wobei einzelne Betriebe auch höhere Verluste verzeichnen würden. Ein kohärentes Set an Politikmassnahmen kann die Risiken des Pflanzenschutzmitteleinsatzes reduzieren, alternative Strategien stärken und so Trade-offs minimieren.

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