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Wie fördern die Kantone ihre Landwirtschaft?

Die föderalistischen Strukturen der Schweiz sind bei der sehr vom Bund geprägten Landwirtschaftspolitik nur am Rande bemerkbar. Immerhin können sich landwirtschaftliche Betriebe je nach Standort parallel zu den Direktzahlungsinstrumenten des Bundes an bestimmten kantonalen Programmen beteiligen. Mit dem Ziel, die regionale Landwirtschaft nach lokalen Bedürfnissen zu fördern und zu lenken, entstand eine Vielzahl individueller Förderprogramme, die bislang noch nie zentral dokumentiert wurden. Mittels persönlicher Befragung von kantonalen Landwirtschaftsämtern wurden nun dezentral gestaltete landwirtschaftliche Politikinstrumente erfasst. Unsere Erhebung zeigt, dass die Kantone das Finanzhilfeprogramm des Bundes für innovative Projekte für eigene Fördermassnahmen nutzen, darüber hinaus aber selten aktiv sind. Als Grund für das zum Teil geringe kantonale Engagement wird oftmals ein Mangel an finanziellen Ressourcen genannt. Am häufigsten sind regionale Bienen- und Pflanzenschutzprojekte. Es gibt grosse Unterschiede in der jährlichen finanziellen Beteiligung der Kantone an den Direktzahlungen. Diese wird für das Jahr 2016 gesamthaft auf Fr. 76 Mio. geschätzt (BFS 2018), was verglichen mit dem Budget des Bundes für die Landwirtschaft einen geringfügigen Betrag darstellt. Der Einfluss der kantonalen Politikinstrumente auf die landwirtschaftlichen Strukturen dürfte folglich eher klein ausfallen.

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