Agroscope

Hofdünger: Wie viele Nährstoffe aus der Rindviehmast?

Landwirtschaftliche Betriebe arbeiten mit einer ausgeglichenen Nährstoffbilanz. Agroscope hat die Richtwerte der Rindviehmast den neusten Fortschritten in der Tierhaltung angepasst. Diese sind für die Düngungsplanung zu nutzen und für die Nährstoffbilanz im Vollzug verbindlich.

Seit 1998 ist eine ausgeglichene betriebliche Nährstoffbilanzierung gesetzlich verankert. Mit der «Suisse-Bilanz Methode» wird die Bilanz für Stickstoff und Phosphor erfasst. Richtwerte über Nährstoffausscheidungen von Nutztieren sind dabei zentral.

In der Rindviehmast wurden diese 1999 erstmals ermittelt. Inzwischen sind in der Tierhaltung bei der Genetik, Fütterung und Haltung grosse Fortschritte gemacht worden, welche eine Aktualisierung der Richtwerte erforderten.

100 Nährstoffbilanzen von Mastrindern berechnet

Wie für die meisten anderen Tierkategorien wurden die Nährstoffausscheidungen mittels Differenz zwischen Nährstoffaufnahme über die Ration minus Nährstoffretention über den Körperzuwachs berechnet. Dazu wurden 100 Szenarien berechnet, um die Einflüsse von verschiedenen Zuwachsraten, Ausstallgewichten und Mastrationen zu quantifizieren.

Die aktualisierten Richtwerte gelten für einen definierten Zuwachs von 1400 g pro Masttag und ein Ausstallgewicht von 530 kg. Diese können, dank den vielen gerechneten Szenarien, flexibel an veränderte Tierleistungen (Zuwachsrate, Ausstallgewicht) und Rationstypen angepasst werden.

Fazit

  • Die Richtwerte über Nährstoffausscheidungen in der Rindviehmast wurden seit 1999 erstmals wieder überarbeitet.
  • Je höher der Tageszuwachs und je tiefer das Ausstallgewicht, desto kürzer ist die Mastdauer und desto niedriger sind die Nährstoffausscheidungen pro gemästetes Tier.
  • Die – im Vergleich zu früher – verkürzte Mastdauer (durch einen gestiegenen Tageszuwachs) ermöglicht jedoch pro Platz mehr Umtriebe und erhöht dadurch die Ausscheidungen pro Platz und Jahr insbesondere für Stickstoff.
  • Je mehr Wiesenfutter in der Ration, desto höher sind die Stickstoff-, Kalium- und Zink-Ausscheidungen.
  • Die Ausscheidung von umweltrelevanten Mineralstoffen (Phosphor, Kupfer und Zink) kann begrenzt werden, indem nur die empfohlene Menge Mineralfutter zugesetzt wird.
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