Agroscope, Schweizer Milchproduzenten SMP

Wie werden pflanzliche Milchersatzprodukte wahrgenommen und wer konsumiert sie?

Das Angebot an pflanzlichen Milchalternativen nimmt weiter zu. Agroscope und die SMP haben Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten online befragt, welche Produkte sie konsumieren und wie sie diese wahrnehmen.

Ein hoher Konsum von tierischen Produkten trägt erheblich zu klimaschädlichen Treibhausgasemissionen und letztlich zum Klimawandel bei. Eine stärker pflanzlich orientierte Ernährung könnte dem entgegenwirken. Die grosse Vielfalt an pflanzlichen Alternativen zu Milch und Milchprodukten unterstützt diese Forderung. Der Konsum dieser Produkte hat in den letzten Jahren zugenommen.

Umfrage zum Konsum von pflanzlichen Milchalternativen

Mittels einer Onlinebefragung in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz sollte detaillierter untersucht werden, welche Produkte von wem und aus welchen Gründen konsumiert werden. Dazu wurden 1204 Personen zu ihrem Konsum respektive Nichtkonsum von pflanzlichen Milch-, Joghurt- und Rahmersatzprodukten befragt.

Flexitarierinnen und Flexitarier konsumieren häufig Milchalternativen

Es zeigte sich, dass die Gruppe der Konsumierenden tendenziell junge, gut ausgebildete urbane Flexitarierinnen und Flexitarier umfasste, also Personen, die darauf achten, ihren Fleischkonsum zu reduzieren. Die Resultate deuten zudem darauf hin, dass pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten häufig in Kombination mit tierischen Produkten konsumiert werden.

Geschmack, Gesundheit, Umwelt und Tierwohl als Hauptgründe

Die am häufigsten konsumierten pflanzlichen Alternativen zu Kuhmilch waren Soja-, Mandel- und Haferdrinks. Als Hauptgründe für den Konsum dieser Produkte nannten die Befragten den Geschmack (26 %), die Gesundheit
(34 %; einschliesslich Allergien und Unverträglichkeiten), die Abwechslung in der Ernährung (12 %), sowie die Tier- und Umweltfreundlichkeit (16 %). Die Personen, welche keine pflanzlichen Milchalternativprodukte konsumieren, gaben als Grund dafür an, dass sie sich nicht für diese Produkte interessieren (38 %) oder den Geschmack nicht mögen (25 %).
Die Ergebnisse dieser Befragung sind relevant für Forschung und Praxis und ermöglichen ein besseres Verständnis der wachsenden Gruppe von Personen, die durch den Konsum von pflanzlichen Alternativen einen Beitrag an einer nachhaltigeren Ernährung leisten wollen.

Fazit

  • Pflanzliche Milchalternativprodukte werden eher von jungen, städtischen, gut ausgebildeten Flexitarierinnen und Flexitariern konsumiert.
  • Als Alternative zu Kuhmilch werden am häufigsten Soja-, Mandel- und Haferdrinks gewählt.
  • Wichtige Gründe für den Konsum pflanzlicher Milchalternativprodukte sind deren Geschmack, der Beitrag zur Gesundheit (einschliesslich Allergien und Unverträglichkeiten) und der positive Umwelteinfluss.
  • Pflanzliche Milchproduktalternativen werden häufig in Kombination mit tierischen Produkten konsumiert.
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