Agroscope, ETH Zürich

Gras-Klee-Mischungen: viel Ertrag, wenig Nitratauswaschung

Die Vorteile von Gras-Klee-Mischungen im Kunstfutterbau sind vielfältig. Nun zeigt eine Studie von Agroscope, dass sie den verfügbaren Stickstoff so effizient nutzen, dass sie auch das Risiko einer Nitratauswaschung tief halten.

Gras-Klee-Mischungen bieten im Kunstfutterbau grosse Vorteile: Sie liefern hochwertiges Futter, fördern die Bodenstruktur und -fruchtbarkeit, nutzen die Ressourcen effizient und versorgen die Fruchtfolge mit Symbiose-Stickstoff, den der Klee aus der Luft bindet.

Ein Team von Agroscope untersuchte in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich die Effekte von Klee-Stickstoffdüngerkombinationen auf Erträge und das Risiko für Nitratauswaschung. Die Forschenden prüften den Einfluss verschiedener Stickstoffdüngermengen auf reine Grasbestände, Gras-Klee-Mischungen und reine Kleebestände. Sie analysierten unter anderem Nitratgehalte im Boden und die Stickstoffbilanz. Dabei erfassten sie das Risiko für Nitratauswaschung sowohl während des Wachstums der Kunstwiese als auch nach deren Umbruch für die Folgekultur in der Fruchtfolge.

Reine Bestände von Klee und von Gras haben beide ihre Nachteile

Reine Grasbestände wiesen bei sehr niedriger bis moderater Stickstoffdüngung (50 und 150 kg N) kein Risiko für Nitratauswaschung auf, waren aber ertragsarm. Grasreinbestände benötigen eine sehr hohe Stickstoffdüngung, um ähnlich produktiv wie Mischungen zu sein. Bei dieser sehr hohen Düngung kann es zu einem zeitverzögerten Nitratauswaschungsrisiko kommen.

Reine Kleebestände zeigten selbst bei der sehr niedrigen Düngung ein erhöhtes Risiko für Nitratauswaschung. Das ähnlich hohe Nitratauswaschungs-Risiko von reinen Grasbeständen bei hoher Düngung und reinen Kleebeständen bei tiefer Düngung deutet darauf hin, dass das Auswaschungsrisiko mehr durch die Stickstoffbilanz (totaler Input abzüglich Stickstoff in geernteter Pflanzenmasse) als durch die Stickstoffquelle, also Dünger- oder Symbiose-Stickstoff, beeinflusst wird.

Gras-Klee-Mischungen nutzen Stickstoff effizient…

Gras-Klee-Mischungen hingegen maximierten die Biomasseproduktion bei geringem Risiko der Nitrat-Auswaschung. Dies gelang ihnen durch die effiziente Nutzung von Stickstoff aus Symbiose, Dünger und Boden. Auch nach dem Umbruch der Mischung blieb die Nitratauswaschung vergleichbar oder sogar geringer als nach umgebrochenen Grasreinbeständen.

… und liefert mehr Futter, bei geringer Nitratauswaschung

Die Studie kommt zum Schluss, dass Gras-Klee-Mischungen bei moderater Düngung deutlich höhere Erträge liefern als reine Grasbestände. Dabei reguliert die Mischung die symbiotische Stickstofffixierung entsprechend dem Bedarf der Pflanzen und der Verfügbarkeit von Stickstoff im Boden, was zu einer Stickstoffbilanz nahe Null führt. Dadurch erhöhen sie im Vergleich zu reinen Grasbeständen das Risiko für Nitratauswaschung nicht.

Fazit

  • Im Kunstfutterbau sind Gras-Klee-Mischungen bei moderater Stickstoffdüngung deutlich produktiver als reine Grasbestände, ohne das Risiko für Nitratauswaschung zu erhöhen.
  • In Mischungen reguliert sich die symbiotische Stickstofffixierung entsprechend dem Bedarf der Pflanzen und der Verfügbarkeit von Stickstoff im Boden, was zu einer Stickstoffbilanz nahe Null führt. Dadurch bleibt das Risiko der Nitratauswaschung gering.
  • Das Risiko für Nitratauswaschung ist bei Gras-Klee-Mischungen nicht grösser als bei reinen Grasbeständen, auch nicht nach dem Umbruch.
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