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Betriebsleitende im Kanton Solothurn ergreifen wirksame Massnahmen zum Humusaufbau

Ein achtjähriges Projekt unterstützt Landwirtinnen und Landwirte im Kanton Solothurn dabei, die Fruchtbarkeit ihrer Ackerböden durch Humusaufbau zu erhalten und zu verbessern.

Humus ist entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit und speichert wichtige Pflanzennährstoffe. Betriebsleitende beeinflussen den Humusgehalt durch Kulturwahl, Bodenbearbeitung, Ernterückstände, organische Dünger und Zwischenkulturen. Spezifische Massnahmen sind notwendig, um den Humusgehalt langfristig zu erhalten oder zu verbessern.

Das kantonale Amt für Landwirtschaft (ALW), das Amt für Umwelt (AfU) und der Solothurner Bauernverband (SOBV) haben das Ressourcenprojekt „Humusbewirtschaftung in der Landwirtschaft“ gemeinsam ausgearbeitet. Es zielt auf die nachhaltige Sicherung der Bodenfruchtbarkeit durch Humusaufbau. In diesem Projekt wurden die Böden untersucht und die Reaktionen der Landwirte auf vorgeschlagene Bewirtschaftungsmassnahmen und Analysewerkzeuge ermittelt.

Den teilnehmenden Betrieben wurden verschiedene Massnahmen angeboten und deren Umsetzung finanziell vergütet. Sie berechneten jährlich die Humusbilanz mit dem Agroscope-Humusbilanz-Tool und erhielten Unterstützung durch Beratung und Weiterbildungen. Das Projekt sensibilisiert Betriebsleitende für die Humusbewirtschaftung, fördert die eigenständige Bodenbeurteilung und stellt Werkzeuge wie das Humusbilanz-Tool zur Verfügung. Kenntnisse über fördernde und hemmende Faktoren sind entscheidend, daher wurden die gut 200 Teilnehmenden dreimal online befragt.

Umgesetzte Massnahmen

Häufigste Massnahmen waren Gründüngung (71 %) und mehrjährige Kunstwiese (68 %). In der dritten Befragung setzten zwei Drittel auf ganzjährige Bodenbedeckung, wobei frühe Gründüngung am häufigsten genutzt wurde.

Beurteilung des Humusbilanz-Tools

Die Zufriedenheit mit dem Humusbilanz-Tool war von Anfang an hoch und stieg im Projektverlauf signifikant an. Die Interpretation der Ergebnisse fiel den Teilnehmenden im Projektverlauf leichter.

Erfolgsfaktoren und Hindernisse

Zentrale Erfolgsfaktoren waren das Engagement und die Motivation der Betriebsleitenden. Der Wissenszuwachs und der Austausch mit anderen Betriebsleitenden trugen zu diesem Ergebnis bei. Trotz positiver Rückmeldungen zum Gesamtprojekt sahen nur 60 % der Befragten im untersuchten Zeitraum eine wahrnehmbare Bodenverbesserung. Die finanzielle Entschädigung für die Umsetzung der Massnahmen wurde als notwendig beurteilt. Hemmende Faktoren betrafen hauptsächlich die Umsetzung von gewissen Massnahmen wie Fruchtfolge, ganzjährige Bodenbedeckung und Mistkompostierung, die als zu aufwendig beurteilt wurden.

Fazit

  • Die Teilnehmenden engagierten sich intensiv für die Bodenverbesserung.
  • Obwohl nur 60 % die langfristige Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit als erreicht ansahen, standen die Bodenverbesserung und der Erhalt für kommende Generationen im Vordergrund.
  • Die finanzielle Entschädigung war wichtig für die Umsetzung der Massnahmen. Die Mehrheit plant, die Massnahmen nach Projektende fortzuführen.
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