Die Entwicklung moderner Technologien erlaubt es heute, mittels einer DNA-Genotypisierung den Zustand an Tausenden von Stellen im Erbgut eines Tieres aufzudecken. Diese Information kann verwendet werden, um die genomische Inzucht herzuleiten. Dies ist wertvoll für Populationen, die keine oder nur unvollständige Pedigree-Information haben. Weiter können Unterschiede in der Inzucht von Vollgeschwistern aufgezeigt werden und es…
Saprophage Insekten verwerten organisches Material aus Abfällen und generieren dabei protein- und fettreiche Insektenbiomasse ohne dabei Ackerland zu konkurrenzieren. Seit 2017 sind sieben Insektenarten in der EU vorerst für Fischfutter zugelassen. Die vielversprechendsten Arten sind: schwarze Soldatenfliege (SF; Hermetia illucens), Hausfliege (HF; Musca domestica), Mehlwurm (MW; Tenebrio molitor), und Hausgrille (HG; Acheta domesticus). Die Larven…
Die Blaue Lupine lässt sich unter den in der Schweiz herrschenden Bedingungen anbauen und ihre Samen sind eiweissreich. Sie könnte deshalb als Alternative zu Soja eingesetzt werden, um den Proteinbedarf von Wiederkäuern zu decken. Das Ziel dieses Versuchs war es, die In-vivo-Verdaulichkeit der organischen Substanz (vOS), des Rohproteins (vRP) und der Rohfaser (vRF) von Lupinensamen…
Die eiweissreichen Extraktionsschrote und Presskuchen der Ölsaaten gehören weltweit zu den bedeutendsten Proteinträgern, die im Mischfutter eingesetzt werden. In der Schweiz beträgt deren Importanteil 85 %. Raps und Sonnenblumen sind die wichtigsten einheimischen Ölsaaten. Die Inlandproduktion ist an vertragliche Uebernahmemengen gebunden und hat somit ein begrenztes Ausbaupotenzial. Vor allem Sonnenblumennebenprodukte weichen, abhängig vom Schalenanteil, im…
Der Einsatz von Entmistungsrobotern auf perforierten Laufflächen ist bisher noch wenig verbreitet. Auch fehlen wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für den Betrieb. In einem Versuch mit unterschiedlichen Reinigungshäufigkeiten des Entmistungsroboters Discovery (Lely) wurden die Laufflächenverschmutzung und das Verhalten der Kühe bei perforierten Laufflächen erhoben. Die Variante mit einer optimierten Reinigungshäufigkeit zeigte gegenüber den Varianten ohne und wenig…
Es fehlen Informationen zum Umgang mit Kälbern im Berggebiet. In dieser landwirtschaftlichen Nutzungszone ist die Tierhaltung wichtig und geprägt von der Alpwirtschaft. Im Rahmen dieser Arbeit wurden elf Leiter von Milch- und Mastbetrieben im Kanton Graubünden zur Kälbergesundheit befragt. Ihre Antworten wurden mit Ajzens «Theory of Planned Behavior» (TPB) analysiert. Die Befragten handeln Kälber vorwiegend…
Die Mastitis ist die häufigste Erkrankung von Kühen und führt auch in der Schweiz zu sehr hohen Kosten in der Milchwirtschaft. Ein wesentlicher Teil davon ist auf den Erreger Staphylococcus aureus Genotyp B (GTB) zurückzuführen Dieser ist im Gegensatz zu allen übrigen Genotypen von Staphylococcus aureus ansteckend und führt deshalb zu Problemen in Herden insbesondere…
Die Hauptproteinquelle für den schweizerischen Nutztierbestand ist mit einem Anteil von 67 % das inländische Raufutter. 25 % des Futterproteins werden importiert. Die Importabhängigkeit von Proteinträgern und deren teilweise problematische Herkunft hat die Suche nach alternativen Proteinquellen auf die politische Agenda gebracht. Unter den proteinreichen Importfuttern deckt Soja 63 % des Proteinangebotes ab. Der Ersatz…
Die Schweinehaltung trägt durch die Emission von Stickstoffverbindungen zur Umweltbelastung bei. Ausserdem benötigt die Schweinemast in der Schweiz den Import von Proteinträgern wie Soja, da der Proteinbedarf nicht durch heimische pflanzliche Proteinquellen gedeckt wird. Die Verbesserung der Proteineffizienz, d. h. gleich hoher Proteinansatz im Schlachtkörper bei geringerer Rohproteinaufnahme durch selektive Züchtung, ist daher erstrebenswert. Zur…
Auf drei Schweinemastbetrieben mit Durchmast, Zweiphasen- oder Mehrphasen-Fütterung wurden Fütterungsmassnahmen untersucht, durch die der ernährungsphysiologische Wert des Fleisches verbessert und die Umweltbelastung verringert werden kann. Dazu wurden dem Futter organisch gebundenes Selen, Vitamin E und Leinsaat beigegeben und der Proteingehalt gesenkt. Als Kontrolle dienten Mastdurchgänge mit üblichem Mastfutter. Ein durchgängiger Einfluss der Futter auf die…
Der Zusatz von fetthaltigen Futterkomponenten zur Ration von Milchkühen kann die Pansen-Fermentation und damit die Bildung von Methan im Pansen beeinflussen. In einer Studie mit 33 Milchkühen der Rassen Holstein / Red Holstein wurden zwei Ölsaaten (extrudierte Leinsamen und gemahlene Rapssamen) im Vergleich zu einer Kontrolle (pansenstabiles Fett) hinsichtlich ihres Einflusses auf die Futteraufnahme, Leistung,…
Für Milchkühe ist eine kraftfutterfreie Fütterung gut erforscht. Zur Kälberaufzucht ohne Kraftfutter gibt es hingegen noch kaum Forschungsarbeiten, und alle gängigen Lehrmittel empfehlen, Kraftfutter einzusetzen. In dieser Studie wurde die Aufzucht von zwei Gruppen mit je sieben Braunvieh-x-Limousin-Mastremonten verglichen: In der Gruppe 1 bekam jedes Kalb rund 500 kg Milch und 141 kg Kraftfutter in…
Um den Einfluss der Shredlage-Erntemethode im Vergleich zur herkömmlichen Methode der Herstellung von Ganzpflanzenmaissilage zu untersuchen, wurde bei Agroscope in Posieux ein Mastversuch mit zwei Gruppen zu je 15 Munis durchgeführt. Bei den Tieren handelte es sich um Kreuzungen zwischen der Mutter einer Milchkuhrasse und dem Vater einer Fleischrinderrasse. Sie wurden im Laufstall gehalten, wobei…
In einem Verdauungsversuch mit Schafen wurde die Verdaulichkeit der organischen Substanz und der Nährwerte von Ganzpflanzenmaissilagen (MGP) untersucht, die auf unterschiedliche Weise geerntet worden waren. Verglichen wurden vier Verfahren: Standard-MGP aus dem Hochsilo, welche mit einer Silofräse entnommen wurde, Standard-MGP in Ballen, MGP-Shredlage und MGP mit Kolben angereichert (Powermais). Gemäss den chemischen Analysen waren die…
Anhand von Buchhaltungsdaten wird der Anteil des Kraftfutters für den Betriebszweig Milchvieh und Aufzucht von Bio-Verkehrsmilchbetrieben geschätzt. Im Mittel beträgt dieser 5 %, wobei 45 % der Betriebe weniger als 5 % Kraftfutter aufweisen. Nur vereinzelt setzen Betriebe gar kein Kraftfutter ein. Der Kraftfutteranteil nimmt mit der Grösse des Milchkuhbestands und vor allem mit der…
Die Verdaulichkeit der organischen Substanz (vOS) eines Futters, die entweder in vitro durch Modellrechnung geschätzt oder in vivo durch einen Versuch bestimmt wird, ist ein isoliert betrachteter Nährwert. Eine Ration besteht in der Regel jedoch aus einer Mischung verschiedener Raufutter und Kraftfutter. In diesem Versuch wird die Entwicklung der vOS verschiedener Futter (Grünfutter, Grassilage, Heu,…
Bei der Verwendung eines Schleppschlauchs oder Schleppschuhs gelangen pro Gülleausbringung bei einer üblichen Applikationsmenge 2−3 kg mehr Stickstoff pro Hektare in den Boden als mit dem Breitverteiler, weil 30−50 % weniger Ammoniak entweicht. Dies zeigen in der Schweiz zu verschiedenen Jahreszeiten durchgeführte Messreihen sowie eine Literaturübersicht. In einem zweieinhalbjährigen Feldversuch wurde am ersten Standort kein…
Im Projekt «Optimierung der Milchproduktion mit frischem Wiesenfutter» war der Wissenstransfer zwischen Praxis, Forschung sowie Bildung und Beratung ein zentrales Anliegen. Besondere Bedeutung hatten dabei die Arbeitskreise der beteiligten Praxisbetriebe. Sie lieferten einerseits die Grundlagen und Daten für die Bearbeitung von Forschungsfragen und beschäftigten sich andererseits intensiv mit der Umsetzung von neuen Vorgehensweisen. Dies löste…
Methanemissionen bei sich frei bewegenden Wiederkäuern können auf unterschiedliche Art und Weise gemessen werden. In einer Studie mit 13 weidenden Milchkühen wurden bei Agroscope zwei Methoden miteinander verglichen. Die Schwefelhexafluorid (SF6)-Marker-Technik ist eine etablierte Methode, die jedoch vergleichsweise aufwändig ist. Hierbei wurde den Kühen ein Bolus, der SF6 in definierter Menge freisetzt, verabreicht. Während der…
Im Projekt Hohenrain II wurden von 2014 bis 2016 drei Milchproduktionssysteme mit Verfütterung von frischem Wiesenfutter während der Vegetationsperiode untersucht. Von den Erntejahren 2013 bis 2015 wurden vom konservierten Futter (Dürrfutter, Grassilage und Trockengras) die Inhaltsstoffe analysiert. Zusätzlich wurden vom Erntejahr 2015 in den Dürrfutter- und Grassilageproben die Rohproteinfraktionen bestimmt. Neben den Proben des Gutsbetriebes…
Eingrasen (Zufütterung von frischem Wiesenfutter im Stall) hat in der Schweizer Milchproduktion einen hohen Stellenwert. Von 2014 bis 2016 wurden drei Produktionssysteme «Eingrasen mit durchschnittlich 418 kg Kraftfutter» (EGKF), «Eingrasen mit durchschnittlich 1161 kg Kraftfutter» (EGKFplus) und das System «Vollweide mit durchschnittlich 93 kg Kraftfutter» (VW) auf 36 Pilotbetrieben im Schweizer Mittelland untersucht und verglichen.…
Vollweide oder Eingrasen mit Teilweide sind in der Schweiz weit verbreitete Fütterungssysteme. Im Projekt Systemvergleich Hohenrain II wurden während drei Jahren ein Vollweidesystem (VW) und zwei Teilweideverfahren – ergänzt mit der Verfütterung von frischem Gras im Stall und zwei unterschiedlichen Kraftfutterergänzungen (EGKF und EGKFplus) – verglichen. In den Jahren 2014 und 2015 wurden vom Weidegras…
Im Systemvergleich Hohenrain II wurden drei Fütterungssysteme auf Basis von frischem Wiesenfutter miteinander verglichen. Dazu wurden von 2014-2016 die zwei Systeme Teilweide mit Eingrasen und reduzierter (EGKF) beziehungsweise erhöhter Kraftfuttergabe (EGKFplus) mit der Vollweide (VW) als Referenzsystem verglichen. Auf dem Gutsbetrieb des BBZN Hohenrain in Luzern wurden drei Herden in je einem Fütterungssystem gehalten. Allen…
Agroscope hat die Verdaulichkeit der organischen Substanz in vivo und in vitro verglichen. In Grünfutter-, Grassilage-, Heuund Maissilageproben (n = 20 pro Futter) wurde von 1976 bis 2014 die In-vivo-Verdaulichkeit der organischen Substanz (vOS) bestimmt. Im Jahr 2017 wurde in diesen Proben auch die vOS In-vitro mit einer von Ankom (Ankom Technology Corp., Fairport, NY,…
Der Einsatz von Antibiotika und Kraftfutter in der Milchproduktion wird kontrovers diskutiert. Die Antibiotika werden zur Verbesserung der Eutergesundheit und zur Sicherung der Milchqualität eingesetzt, doch sie verursachen grosse Kosten und können die Entwicklung von resistenten Bakterien bei Tieren und Menschen begünstigen. Um den Einsatz von Kraftfutter zu reduzieren, ist eine Verbesserung des Grundfutters für…
Als ursprüngliches Steppentier ist das Pferd an die kontinuierliche Aufnahme kleiner Futtermengen adaptiert. Mit der heute überwiegenden Stallhaltung des Pferdes rückt dabei der Aspekt der Futteraufnahmedauer vermehrt in den Fokus. In der vorliegenden Studie wurden vier Ergänzungsfuttermittel mit unterschiedlichen Rohfasergehalten (10 %, 12 %, 14,5 % und 18 %) und Konfektionierung (Müsli, Struktur-Müsli und Pellet)…