In der Schweiz hätte die Umsetzung der Trinkwasserinitiative positive Folgen für die Umwelt. Doch es müssten mehr Lebensmittel importiert werden. Wie sich dies insgesamt auswirken würde, analysiert eine Ökobilanz-Studie von Agroscope.
Korkaric M., Hanke I., Grossar D., Neuweiler R., Christ B., Wirth J., Hochstrasser M., Dubuis P.-H., Kuster T., Breitenmoser S., Egger B., Perren S., Schürch S., Aldrich A., Jeker L., Poiger T., Daniel O.
Agroscope untersuchte, ob auf Pflanzenschutzmittel mit hohem Risikopotential für die Umwelt verzichtet werden kann. Die Resultate zeigen, dass ein effektiver Schutz der Kulturen, besonders im Feld- und Gemüsebau, aber auch im Biolandbau erschwert würde.
Blühstreifen verbessern die Schädlingskontrolle, vielfältige und mehrjährige Streifen auch die Bestäubung. Hecken in der Schweiz zeigten gute Resultate, international waren die Effekte inkonsistent. Die Auswirkungen auf die Erträge waren variabel.
Die Aktivität von Mikroorganismen im Boden ist ein Zeiger für dessen Gesundheit. Eine Auswertung von Datenreihen der kantonalen Bodenbeobachtung über zehn Jahre bestätigt Lehrbuchwissen und zeigt, worauf geachtet werden muss.
Chiaia-Hernández A.C., Scheringer M., Müller A., Stieger G., Wächter D., Keller A., Pintado-Herrera M.G., Lara-Martin P.A., Bucheli T.D. und Hollender J.
Forschende von Agroscope, Eawag und ETH haben eine Methode entwickelt, um Rückstände organischer Schadstoffe in Böden und Sedimenten umfassend nachzuweisen. Erste Resultate zeigen: Neben bekannten sind auch einige erstmals detektierte Substanzen zu finden.
Im Feldbau werden immer weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Die Menge allein bestimmt jedoch nicht das Risiko für die Umwelt. Das bestätigt eine neue Studie von Agroscope zum Einsatz und Risiko von Pflanzenschutzmitteln im Schweizer Feldbau.
In der Schweiz ist etwa ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche drainiert. Auf diesem Weg können Pflanzenschutzmittel (PSM) in Fliessgewässer gelangen. Agroscope hat die Einflussfaktoren analysiert und Massnahmen gegen die PSM-Verluste bewertet.
Im Feldgemüsebau ist das Auswaschungsrisiko für Nitrat höher als bei Ackerkulturen oder Grasland. Verschiedene Gemüsearten weisen ein unterschiedliches Auswaschungspotenzial auf. Dieses kann durch eine angepasste Bewirtschaftung verringert werden.
Um die Insektenvielfalt in Rapsfeldern zu untersuchen, wurde eine Studie mit dem Schwerpunkt auf Käfern in einer Winterrapsparzelle in Prangins (VD) durchgeführt. Die Käfer wurden mit Gelbschalenfallen über die ganze Anbauperiode von August 2017 bis Juni 2018 gefangen. Insgesamt wurden 11 856 Individuen gefangen von exakt 104 Käferarten. Diese grosse Artenvielfalt übersteigt bei weitem die…
Aktuelle Arbeiten zeigen eine Abnahme der Vielfalt wilder Bestäuber und eine höhere Sterblichkeit der Honigbienen. Diese Bestäuber leisten einen erheblichen Beitrag zur Biodiversität und spielen eine wichtige Rolle bei der Produktion bestimmter Kulturen und bei der Reproduktion von Wildpflanzen. In den Kantonen Waadt und Jura sowie im Berner Jura wurden im Rahmen des Projekts «Agriculture…
Plastikprodukte sind in unserem Alltag omnipräsent und auch in der modernen Landwirtschaft als vielseitige und effiziente Hilfsmittel schwer wegzudenken. Zusammen mit Littering und als Fremdstoffe in Gärgut- und Kompostdüngern sind sie aber auch die hauptsächlichen Quellen von Plastikeinträgen auf landwirtschaftliche Nutzflächen. Mit Hilfe einer Stoffstromanalyse wird in dieser Studie die jährlich auf landwirtschaftlichen Nutzflächen der…
Der Begriff Nachhaltigkeit ist heute omnipräsent – in der Politik, der Wissenschaft sowie in der Alltagssprache. Was er allerdings bedeutet, und welche Ideen damit verbunden werden, variiert stark. So wird die soziale Dimension im Nachhaltigkeitsdiskurs stark vernachlässigt. Beeinflusst wird die Wahrnehmung unter anderem durch Medien, politische Programme oder das soziale Umfeld. Daher haben wir den…
Die Intensivierung der Landwirtschaft führte zu einem alarmierenden Rückgang der Biodiversität im Kulturland. Mit dem Ziel, diesen Trend zu stoppen und umzukehren, wurden in den 90er Jahren die Biodiversitätsförderflächen (BFF, ehemals «ökologische Ausgleichsflächen») eingeführt. In dieser Studie wurden in 46 Landschaftsquadraten von 1 km2 der Einfluss der BFF auf die Tagfalter- und Brutvogelvielfalt untersucht. Stieg…
Die Umweltziele Landwirtschaft (UZL) nennen verbindliche Ziele für den Erhalt der Arten- und Lebensraumvielfalt in der Agrarlandschaft. Dafür wurden Listen von Arten erstellt, die besonders berücksichtigt werden sollen (UZL-Arten). Eine erste Auswertung des Programms «ALL-EMA, Arten und Lebensräume Landwirtschaft – Espèces et milieux agricoles» zeigt: Im schweizerischen Durchschnitt sind nur 13 % der als Biodiversitätsförderflächen…
Welchen Einfluss hat proteinreduziertes Futter auf die Ammoniak-Emissionen von Milchkühen auf der Weide? Um diese Frage zu beantworten, wurden die Ammoniak- Emissionen von zwei Weidesystemen mit Milchkühen zwischen Mai und Oktober gemessen und verglichen. Im ersten System (G) ernährten sich die Kühe ausschliesslich von Weidegras, während im zweiten System (M) 25 % Maissilage zugefüttert wurde.…
Phosphor ist ein für das Pflanzenwachstum essenzieller Nährstoff. Die Schweiz ist auf den Import von Phosphordüngern angewiesen. Diese stammen aus Lagerstättenvorräten und sind zunehmend mit Schadstoffen belastet. Demgegenüber stehen bisher nicht genutzte Phosphor-Vorräte in Klärschlamm und Schlachtabfällen, die die Düngerimporte vollständig ersetzen könnten. In der Schweiz wurde deshalb eine Recyclingpflicht für Phosphor aus Klärschlamm sowie…
An zwölf ausgewählten Standorten der langjährigen Bodenbeobachtung des Kantons Bern wurde die Vielfalt der arbuskulären Mykorrhizapilze (AM-Pilze) untersucht. Es waren dies neun Böden nach der Produktionsrichtlinie des ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN), davon drei Naturwiesen und je drei direkt gesäte (DS) beziehungsweise gepflügte Ackerböden (PF), und drei gepflügte Ackerböden, bewirtschaftet nach den Richtlinien des biologischen Anbaus (BIO).…
Die Landwirtschafts- und Klimapolitik in der Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, die landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen bis ins Jahr 2050 gegenüber 1990 um mindestens ein Drittel zu senken. Dieses Ziel kann mit produktionsseitigen technischen Massnahmen und/oder durch Umstellung der landwirtschaftlichen Strukturen (Flächenanteile, Tierbestände) erreicht werden. Die Tierhaltung ist für ungefähr 85 % der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich.…
Die Tracer-Ratio-Methode dient zur Quantifizierung der Emissionen bei Ställen mit freier Lüftung. Die Empa und Agroscope entwickelten eine Tracer-Ratio-Methode mit zwei Tracergasen für vergleichende Messungen im Emissionsversuchsstall mit zwei separaten Stallabteilen. Dabei werden die Tracergase Schwefelhexafluorid (SF6) und Trifluormethylschwefelpentafluorid (SF5CF3) kontinuierlich bodennah über ein Rohrsystem mit kritischen Kapillaren zudosiert. Diese bilden so die Emissionsquellen ab.…
Für die Bewertung der Nachhaltigkeit auf der Ebene des Landwirtschaftsbetriebes liegen drei in der Schweiz entwickelte Methoden vor: RISE, SMART und SALCAsustain. Im vorliegenden Artikel werden die drei Methoden anhand eines Kriterienkatalogs und einiger konkreter Beispiele miteinander verglichen, mit dem Ziel, dem Leser, der Leserin die Entscheidung zu erleichtern, welches Tool für die eigene spezifische…
Etwa 15 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Schweiz sind Biodiversitätsförderflächen (BFF). Zwar ist die Förderung der Biodiversität im Agrarraum das wichtigste Ziel dieser BFF, ihre Wirkung ist jedoch gerade für die Artenvielfalt von Wirbellosen und in der Talzone beschränkt. In dieser Studie wurden die Auswirkungen des Mähregimes auf die Biodiversität in extensiv genutzten BFF-Wiesen…
Zur Verbesserung der Datengrundlage für Emissionsinventare wurden Feinstaub( PM10)-Emissionen in einem Laufstallhaltungssystem bestimmt, das in der Schweiz am weitesten verbreitet ist. Dazu wurden in sechs freigelüfteten Liegeboxenställen für Milchvieh mit planbefestigten Laufflächen und Laufhof jeweils in zwei von drei Jahreszeiten (Sommer, Übergangszeit, Winter) Emissionsmessungen durchgeführt. Die Beprobung von PM10 erfolgte über 72 Stunden anreichernd mit…
Im Rahmen des Projekts «Optimierung von graslandbasierten Milchproduktionssystemen auf Basis von Eingrasen (Hohenrain II)» haben wir die Umweltwirkungen von drei Systemen anhand der Ökobilanzmethode SALCA miteinander verglichen: Vollweide mit saisonaler Abkalbung, sowie zwei Varianten von Eingrasen mit unterschiedlichem Kraftfuttereinsatz (< 500 kg/Kuh/ Jahr und 800–1200 kg/Kuh/Jahr). Systeme mit höherem Kraftfuttereinsatz weisen im Vergleich zu Systemen…
Die Vergärung von Hofdüngern und anderen organischen Materialien hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Durch den Vergärungsprozess wird Biogas (Methan) gewonnen und der Anteil an leicht verfügbaren Stickstoffverbindungen in der gewonnenen Gärgülle erhöht. Über den Düngewert von Gärgülle gibt es bisher nur wenig für Schweizer Bedingungen relevante Forschung, vor allem in Bezug…