Reifesteuerung und Apfellagerung mit 1-Methylcyclopropen (MCP)

Seit Herbst 2005 kann in der Schweiz SmartFresh™ (Wirkstoff 1-Methyl cyclopropen, MCP) zur Behandlung von Tafeläpfeln bei der Einlagerung eingesetzt werden. MCP ist ein Ethylenhemmer, und Enthusiasten erwarten, dass dessen Einsatz die Apfellagerung revolutionieren wird, ähnlich wie damals die Einführung der CA-Lagertechnik. Die Wirkung dieser Verbindung beruht auf der Blockierung der Ethylenrezeptoren. Dies hat zur Folge, dass Reifevorgänge, welche durch Ethylen ausgelöst werden, ausbleiben. Da bei Lagerbedingungen der Stoffwechsel verlangsamt ist, kann diese Blockierung der Ethylenwirkung über Monate anhalten. Bei vielen Apfelsorten werden durch eine MCP-Behandlung die Fruchtfleischfestigkeit und der Säuregehalt während der Lagerung und vor allem nach der Auslagerung im Detailhandel und zuhause bei den Konsumenten fast baumfrisch erhalten. Zudem werden bei den meisten Sorten physiologische und phytopathologisch bedingte Lagerverluste vermindert. Es gibt jedoch Ausnahmen. Bei Breaburn fördert die MCP-Behandlung das Auftreten von Kernhausbräune (BBD) und kann deshalb bei dieser Sorte nicht empfohlen werden. Generell sollte nur Premiumware in optimaler Reife behandelt werden. Äpfel, die in einem zu wenig reifen Stadium behandelt werden, bleiben zwar festfleischig, entwickeln aber kein Aroma. Eine Behandlung von zu reifen Früchten zeigt keine Wirkung. In den nächsten Jahren muss weiterhin abgeklärt werden, welche sortentypischen Reifegrade bzw. Erntetermine gewählt werden müssen, damit eine SmartFresh™ Behandlung möglichst grossen und vollen Nutzen bringt.