AGRIDEA Lindau, 8315 Lindau

Wie kann die betriebswirtschaftliche Weiterbildung in der Landwirtschaft optimiert werden?

Bei der Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe nehmen die Produktionskosten eine Schlüsselrolle ein. Verschiedene Akteure in der landwirtschaftlichen Beratung und Bildung boten dazu in der Vergangenheit Weiterbildungen an. Dabei blieben die Teilnehmendenzahlen unter den Erwartungen. Die Arbeitsgruppe Opticost wollte den Gründen auf die Spur kommen, um Verbesserungsmassnahmen abzuleiten. Dazu führte sie halbstrukturierte Experteninterviews auf den Stufen Projektleitende, Beratende und Teilnehmende in fünf betriebswirtschaftlichen Weiterbildungsprojekten der Schweizer Landwirtschaft durch. Zusätzlich analysierte sie auf Stufe Beratende je ein betriebswirtschaftliches Weiterbildungsprojekt der französischen, deutschen und österreichischen Landwirtschaft sowie ein branchenfremdes Projekt in der Schweiz. Die Analyse der Experteninterviews fand nach Meyer (2009), das theoretische Kodieren nach Böhm (1994) statt. Die Resultate zeigten, dass bei der Zielgruppe zwischen innovativen und reaktiven Teilnahmemustern unterschieden werden kann. Personen mit innovativem Teilnahmemuster kamen aus eigenem Antrieb heraus an die Weiterbildungen. Für Personen mit reaktivem Muster bestand eine betriebliche Notwendigkeit. Bei der Gestaltung der Weiterbildungen beeinflusste die Gewichtung von Bildungsanspruch und Zielgruppenorientierung die Zusammensetzung des Teilnehmerkreises. Die Direktkommunikation zeigte bei der Sensibilisierung der Teilnehmenden die beste Wirkung. Sie sollte zukünftig besser auf die Zielgruppe abgestimmt werden und vermehrt landwirtschaftliche Verbände, Beratende, Treuhänderinnen und Treuhänder usw. mit einbeziehen.

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