Agroscope, Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften INH, Schweiz

Erträge und Bodenparameter nach 20 Jahren Direktsaat und Pflug

Seit 1994 werden auf der Dauerbeobachtungsfläche Oberacker am Inforama Rütti in Zollikofen auf einem schwach humosen sandigen Lehm die beiden Anbausysteme Direktsaat und Pflug miteinander verglichen. In einem Streifenversuch mit sechs verschiedenen Parzellen werden im Rahmen einer Fruchtfolge die sechs Kulturen Eiweisserbsen – Winterweizen – Ackerbohnen – Wintergerste – Zuckerrüben – Silomais angebaut. Nach 20 Versuchsjahren wurden die Nährstoffversorgung des Bodens untersucht und die Erträge statistisch ausgewertet. Die Bodenproben wurden schichtweise bis in eine Tiefe von 50 cm entnommen und auf organischen Kohlenstoff (Corg), Stickstofftotalgehalt (Ntot), Phosphor (P), Calcium (Ca), Kalium (K), Magnesium (Mg), pH-Wert und Lagerungsdichte untersucht. Im Gegensatz zum Pflugsystem waren bei Direktsaat Corg, Ntot, K und Mg in der obersten Bodenschicht angereichert, der pH-Wert war tiefer und P und Ca zeigten leichte Konzentrationsmaxima bei rund 20 cm Tiefe. Über das ganze Bodenprofil betrachtet war der Vorrat an Corg und allen untersuchten Nährelementen in beiden Systemen vergleichbar hoch. Der über 20 Jahre gemittelte Relativertrag ist bei der Direktsaat im Vergleich zum Pflug um 2,6 % tendenziell, aber nicht signifikant höher. Bei der langjährig auf die Direktsaat abgestimmten Fruchtfolge (ab 2000 ohne Kartoffeln) mit permanenter Bodenbedeckung erbrachten Wintergetreide und Leguminosen im Direktsaatsystem sogar signifikant höhere Erträge als bei gepflügten Böden.

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