Agroscope, Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften INH, Schweiz

Die maximal tragbare Radlast – eine zweckmässige Kenngrösse für die Praxis

Hohe Radlasten führen vor allem in Unterböden zu Druckbelastungen, die dauerhafte Verformungen und damit Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen und der Ertragsfähigkeit verursachen. Die maximal tragbare Radlast ist jene Radlast, bei der die Bodenbelastung gerade noch unterhalb der Bodenfestigkeit (bestimmt als Vorbelastung) liegt und die Bodenstruktur deshalb noch nicht dauerhaft verformt wird. Wir berechneten die saisonalen Veränderungen der maximal tragbaren Radlast für die beiden Anbausysteme Direktsaat und Pflug sowie für den Dauergrünlandstreifen zwischen den Versuchsparzellen der Dauerbeobachtungsfläche Oberacker (sandiger Lehm). Gemessen wurde die Bodenfeuchtigkeit (als Matrixpotenzial) in situ und die Vorbelastung bei verschiedenen Matrixpotenzialen an ungestörten Zylinderproben im Labor. Die Simulationen wurden für eine Referenztiefe von 35 cm sowohl für Standardreifen als auch für Niederdruckreifen durchgeführt. Es zeigte sich, dass sowohl die Vorbelastung als auch die maximal tragbare Radlast stark von der Bodenfeuchtigkeit abhängig sind. Bei Niederdruckreifen ist die maximal tragbare Radlast höher als bei Standardreifen. Die Anzahl Tage, an denen der Boden ohne Verdichtungsrisiko befahren werden kann, schwankt stark von Jahr zu Jahr, ist beim Pflugsystem leicht höher als beim Direktsaatsystem und nimmt mit steigender Radlast ab. Die Darstellung des Verdichtungsrisikos mit dem Parameter «maximal tragbare Radlast» ist einfach zu interpretieren und deshalb nützlich für die Prävention von Bodenverdichtungen.

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