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Methanemissionen von Milchkühen: Einfluss von Ölsaaten im Futter

Der Zusatz von fetthaltigen Futterkomponenten zur Ration von Milchkühen kann die Pansen-Fermentation und damit die Bildung von Methan im Pansen beeinflussen. In einer Studie mit 33 Milchkühen der Rassen Holstein / Red Holstein wurden zwei Ölsaaten (extrudierte Leinsamen und gemahlene Rapssamen) im Vergleich zu einer Kontrolle (pansenstabiles Fett) hinsichtlich ihres Einflusses auf die Futteraufnahme, Leistung, Pansenfermentation und Methanemission von Milchkühen über einen Zeitraum von zwölf Wochen untersucht. Die Futteraufnahme und die Milchproduktion der Einzeltiere wurden täglich erfasst. Ausserdem wurden wöchentlich die Milchinhaltsstoffe aus Abend- und Morgengemelk von jedem Tier analysiert. Individuelle Wochenwerte der Methanabgabe wurden an zwei Stationen des GreenFeed Systems erhoben. In den Versuchswochen 6, 9, 12 und 15 wurde 18 Kühen (sechs pro Versuchsvariante) mit Hilfe einer Schlundsonde Pansensaft entnommen und in diesem flüchtige Fettsäuren, Ammoniak sowie ausgewählte Mikroorganismen analysiert. Kühe, die extrudierte Leinsamen erhielten, wiesen eine verminderte Futteraufnahme und einen tieferen Milchfettgehalt auf, produzierten jedoch mehr Milch pro Tag. Beide Ölsaaten führten bei Milchkühen zu einer Verminderung der täglichen Methanproduktion um 7 %, was mit einer Verminderung der relativen Häufigkeit der Methanogenen im Pansen einherging. Die Methanintensität (g pro kg energiekorrigierte Milch) konnte numerisch mit beiden Ölsaaten um 15 bis 17 % gesenkt werden. Aus der vorliegenden Studie lässt sich folgern, dass mit Ölsaaten eine gewisse Reduktion der Methanemissionen erreicht werden kann, diese je nach Bezugsgrösse allerdings unterschiedlich stark ausfällt.

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