Agroscope, Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften INH, Schweiz

Mit Rhabarber, Faulbaum und Gerbstoffen gegen Fusarien und Mykotoxine in Weizen

In den letzten Jahren hat die Bedeutung von Fusarien und ihrer Giftstoffe beim Weizen stark zugenommen. Mit Medizinalpflanzen können Fusarien ökologisch bekämpft werden, wie diese Studie zeigt: Suspensionen aus Galla chinensis (Chinesische Galle) und Tanninsäure hemmten die Sporenkeimung und das Myzelwachstum von Fusarium graminearum in vitro um 75 bis 100 %. In Klimakammerversuchen mit künstlich infiziertem «Apogee»-Weizen reduzierten Behandlungen mit Tanninsäure, G. chinensis und Rheum palmatum (Chinesischer Rhabarber) den Deoxynivalenol(DON)-Gehalt der Körner um 67 bis 81 %. Die Rinde des Faulbaums (Frangula alnus) zeigte zwar weder in vitro noch in der Klimakammer einen Effekt, in Feldversuchen mit zwei Winterweizensorten reduzierte sie den DON-Gehalt aber um 60 %. Die ebenfalls gute Wirkung der Tanninsäure und von G. chinensis kann mit der Pilztoxizität erklärt werden, diejenige von F. alnus führen wir auf Resistenzinduktion zurück. Wir konnten erstmals zeigen, dass mit Pflanzen-Stoffen eine echte Alternative zum Einsatz von synthetischen Fungiziden zur Bekämpfung von Fusarien bei Weizen besteht.

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