Einfluss der Fruchtfolge auf das Gefüge eines Tonbodens
In einem seit 1973 an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT) in Tänikon (TG) durchgeführten Versuch untersuchten wir von 1990 bis 2000 die Auswirkungen von getreidebetonter (G), maisbetonter (M) und vielseitiger (V) Fruchtfolge sowie von zwei Anbauintensitäten – ortsüblich intensiv (IS) und integriert (IP) – auf die Bodenstruktur einer tonreichen und staufeuchten Kalkbraunerde. Das regelmässige Pflügen dieses schweren Bodens an niederschlagsreicher Lage verursachte bei allen Fruchtfolgen eine dichte Pflugsohle, welche sich auch durch eine 2-jährige Kunstwiese in V nicht regenerierte. Generell zeigte sich bei allen physikalischen Messgrössen eine grosse Abhängigkeit vom Ton- und Humusgehalt. Die physikalischen Kennwerte im Oberboden variierten in Folge bewirtschaftungsbedingter Auflockerungs- und Verdichtungsprozesse von Jahr zu Jahr deutlich, zeigten hingegen im unbearbeiteten Unterboden nur eine geringe Schwankungsbreite. Abgesehen vom dichten Oberboden unter Kunstwiese waren gesamthaft betrachtet die physikalischen Bodeneigenschaften bei V mit 40 % Kunstwiesenanteil etwas besser als bei G und M, die mehr Bearbeitungseingriffe und längere Phasen unbedeckten Bodens aufwiesen. IS und IP unterschieden sich nur, wenn der Boden unterschiedlich bearbeitet wurde. Auf solchen zu Pflugsohlenverdichtung neigenden Ackerstandorten ist neben schonendem Befahren und Bearbeiten das tiefe Wenden vermehrt durch pfluglose Bearbeitungstechniken zu ersetzen.
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Einfluss der Fruchtfolge auf das Gefüge eines Tonbodens