Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Reckenholzstrasse 191, CH-8046 Zürich

Die P-Bodenextraktionsmethoden mit Wasser und CO2-Wasser

Um zwei schweizerische Referenz-Methoden zur Abschätzung der Pflanzenverfügbarkeit von Phosphor (P) vergleichen zu können, wurden deren chemischen Prozesse detailliert untersucht: Extraktion von Böden im Verhältnis 1 g pro 2,5 ml CO2-gesättigtes Wasser (CO2-P) und im Verhältnis 1 zu 10 mit reinem Wasser (H2O10-P), beide mit kolorimetrischer P-Bestimmung (Molybdänblau-Heissfärbung). Diese erfasst neben Orthophosphat weitere P-Formen, die bis 80 % des Resultats ausmachen können. Zusätzlich können die Extrakte signifikante Mengen an nicht erfasstem organischem P enthalten. Die Extraktionen zeigen bezüglich P ein Sättigungsverhalten: Mit gleich viel Extraktionsmittel aber kleinerer Bodeneinwaage erhält man nicht kleinere sondern ungefähr gleich bleibende P-Konzentrationen im Extrakt. Auch P-Zugaben zu Bodenproben werden nur zu einem kleinen Teil im Extrakt wieder gefunden. Verglichen mit Wasser extrahiert CO2-gesättigtes Wasser zwischen der Hälfte und dem Fünffachen an P, wobei Calcium ein wichtiger Einflussfaktor ist: Die Zugabe von einem Prozent Kalk oder Ca2+ zu kalkfreien Bodenproben reduziert CO2-P und H2O10-P signifikant. Bei kalkfreien Proben kann CO2-P für eine Düngerbemessung hinreichend genau aus H2O10-P berechnet werden, wenn H2O10-Ca mitberücksichtigt wird. Bei kalkhaltigen Böden gibt es keine brauchbare Korrelation zwischen CO2-P und H2O10-P. Diese beiden «schwachen» Extraktionsmethoden erfassen die P-Menge pro Liter Bodenlösung und nicht P-Gehalte in mg/kg oder kg/ha. Deshalb eignen sie sich nicht zur Abschätzung von P-Frachten und P-Bilanzen.

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