Fusarien und Mykotoxine bei Weizen aus Praxis-Ernteproben
In einer zweijährigen Untersuchung wurden Ernteproben von Praxis-Weizenfeldern der Schweiz auf den Befall durch verschiedene Fusarium-Arten untersucht und die Anbaudaten mit erfasst. In drei Viertel der Proben wurde zusätzlich das Mykotoxin Deoxynivalenol (DON) gemessen. In den 248 Proben aus 16 Kantonen waren drei Fusarium-Arten dominant: F. graminearum, gefolgt von F. poae und F. avenaceum. Der durchschnittliche DON-Gehalt, gebildet vor allem durch F. graminearum, betrug 1,0 ppm und lag damit nur knapp unter dem Grenzwert für unverarbeitetes Getreide (1,25 ppm). Nach Maisvorfrucht mit pfluglosem Anbau betrug der mittlere DON-Gehalt jedoch 3,2 ppm. Die Befallshäufigkeit und die damit einhergehende DON-Belastung wichen zwischen den beiden Jahren voneinander ab, was mit den jeweils vorherrschenden Witterungsbedingungen während und nach der Weizenblüte erklärt werden kann. Der Befall mit F. poae und F. avenaceum deutet zudem darauf hin, dass manche Weizenposten mit den Toxinen Nivalenol oder Moniliformin belastet sein könnten, welche durch diese beiden Fusarium-Arten gebildet werden. Durch eine langfristige Erfassung der Anbaudaten möchten wir für die auf Weizen wichtigsten Fusarium-Arten die befallsbeeinflussenden Faktoren identifizieren, um Massnahmen zu entwickeln, die das Risiko für Mykotoxinbelastungen verringern.
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Fusarien und Mykotoxine bei Weizen aus Praxis-Ernteproben