Dezentrale Besiedlung: Wer ersetzt die Landwirtschaft?
Die Landwirtschaft allein kann die Besiedlung nicht mehr sicherstellen. Zur Erhaltung der dezentralen Besiedlung drängt sich vielmehr ein integrierter, regionaler Ansatz auf. Dieser Beitrag untersucht auf der Basis eines dynamischen Simulationsmodells die Zukunftsperspektiven gefährdeter Gemeinden und die Wirkung von Entwicklungsstrategien zur Stabilisierung der Beschäftigung und Bevölkerung. Die Modellrechnungen zeigen, dass die zukünftige Besiedlung je nach Gemeindetyp von unterschiedlichen Faktoren abhängt und dass Förderungskonzepte und politische Massnahmen nach Gemeindetyp differenziert werden müssen. Soll beispielsweise die Bevölkerung in agrarisch geprägten Gemeinden erhalten bleiben, muss ein Rückgang der Beschäftigung im Rahmen des landwirtschaftlichen Strukturwandels durch Investitionen im zweiten und dritten Sektor abgefedert werden. Diese können sich aber nicht an der geringen einheimischen Nachfrage ausrichten, sondern müssen sich auf den Export von Dienstleistungen und Produkten konzentrieren. Der Artikel zeigt aber auch, dass für die flächendeckende Erhaltung der dezentralen Besiedlung ein sehr hohes Wachstum der Exportnachfrage oder beträchtliche öffentliche Transferzahlungen notwendig sind.
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Dezentrale Besiedlung: Wer ersetzt die Landwirtschaft?