Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, CH-8820 Wädenswil

Fruchtansatzprognose beim Apfel unterstützt die chemische Fruchtbehangsregulierung

In den letzten Jahren wurden zwei Methoden zur Prognose des Fruchtansatzes beziehungsweise der Intensität des Junifruchtfalls beim Apfel geprüft. Bei der ersten Methode wurde mittels Fruchtwachstumsmessungen an zwei Terminen kurz nach der Blüte der Fruchtzuwachs bestimmt, auf Basis dessen dann die Prognose berechnet wurde. Grundlage für das Modell ist die Annahme, dass alle Früchte, die einen gewissen Fruchtzuwachs unterschreiten, beim Junifruchtfall vom Baum abgestossen werden. Nach den Erhebungen und Auswertungen des ersten Versuchsjahres zeigte sich, dass die in der Literatur vorgegebenen Parameterwerte für unser Anbaugebiet nicht übertragbar sind. In den folgenden Jahren hat man deshalb versucht, den Prognosefehler zu verringern. Durch Anpassen der Modellparameter konnte die mittlere Abweichung vom tatsächlichen Fruchtansatz an den Versuchsbäumen deutlich reduziert werden. Daneben wurden junge Früchte auch mit einem Nahinfrarot-Spektrometer gemessen, um zu untersuchen, ob die physiologischen Veränderungen in abfallenden Früchten mit dieser Methode erfasst werden können, und damit ein Rückschluss auf den Fruchtansatz am Baum möglich ist. Es wurde festgestellt, dass sich die Spektren von abfallenden und verbleibenden Früchten bei gewissen Wellenlängen deutlich unterscheiden. Das Regressionsmodell zeigt zudem eine gute Übereinstimmung der Referenz- und Prognosewerte. Inwieweit Unterschiede zwischen einzelnen Sorten und Jahreseinflüsse die Methode beeinflussen, kann noch nicht abschliessend beurteilt werden.

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