Agroscope

Bio-Schweinemast lohnt sich für grosse Betriebe

Agroscope analysierte die wirtschaftliche Situation der Bio-Mastschweinehaltung in der Schweiz. Die Studie zeigt, dass sechs der zehn untersuchten Betriebe – vor allem die grösseren – wirtschaftlich produzieren können.

Schweinefleisch ist in der Schweiz nach wie vor das beliebteste Fleisch. 2023 wurden pro Person um die 20 kg Schweinefleisch konsumiert. Der Bio-Anteil im Detailhandel liegt im Bereich von 3,5 % Dies entspricht knapp 47’000 vermarkteten Bio-Mastschweinen pro Jahr.

Wirtschaftlichkeit des Bio-Fleischmarktes in der Schweiz

Mit dem von Bio Suisse mitfinanzierten Projekt «BioPerform» analysierte Agroscope die Wirtschaftlichkeit des Bio-Fleischmarktes in der Schweiz. Dabei interessierte die wirtschaftliche Situation auf dem Betriebszweig, die technische Effizienz sowie die Gestehungskosten der Biofleisch-Produktion. In der vorliegenden Studie werden die Erlös- sowie die Kostenstrukturen für den Betriebszweig Mastschweinehaltung aufgezeigt. Arbeitszeit und Produktivität sowie weitere produktionstechnische Kennzahlen der Bio-Mastschweinehaltung wurden ebenfalls erhoben bzw. berechnet.

Direktkosten sind der wichtigste Faktor für eine wirtschaftliche Schweinemast

Die Analyse zeigt klar auf, wie sehr die Wirtschaftlichkeit der Schweinemast durch die Direktkosten geprägt ist. Die Ausgaben für Tierzukäufe und Futterkosten haben einen hohen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebszweiges. Eine effiziente und kostengünstige Fütterung begünstigt den wirtschaftlichen Erfolg.

Grössere Schweinemastbetriebe produzieren effizienter

Je grösser ein Schweinemastbetrieb ist, desto arbeitseffizienter ist er. Auf einzelbetrieblicher Ebene sind grosse Unterschiede in Bezug auf die Arbeitseffizienz und die Wirtschaftlichkeit festzustellen. Ein Vergleich mit den ÖLN-Betrieben zeigt, dass die Gestehungskosten auf den Bio-Betrieben fast doppelt so hoch sind. Dafür verantwortlich sind insbesondere die deutlich höheren Kosten bei der Fütterung und dem Tierzukauf. Dies wird auch mit einem besseren Preis entschädigt, welcher für 2022-2023 bei Fr. 7.77 /kg Schlachtgewicht lag im Vergleich zu Fr. 3.79 / kg für Schweine aus Label-Haltung nach IP-Suisse Standard.

Trotz den höheren Gestehungskosten können sechs von zehn Biobetrieben dank dem höheren Bio-Preis kostendeckend Schweinefleisch produzieren. Auf der Ebene der Einzelbetriebe gibt es erhebliche Unterschiede in der Wirtschaftlichkeit, wobei grössere Betriebe besser dastehen.

Fazit

  • Der Bio-Schweinemarkt spielt mit unter 5 % Marktanteil eine untergeordnete Rolle, reagiert aufgrund des geringen Marktvolumens aber wohl umso sensibler auf gewichtige Veränderungen bei Angebot und Nachfrage.
  • Die Wirtschaftlichkeit der Schweinemast ist durch die Direktkosten geprägt. Die Ausgaben für Tierzukäufe und Futterkosten haben einen entscheidenden Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg.
  • Biobetriebe haben im Vergleich zu konventionellen Betrieben zwar höhere Gestehungskosten, können aber dank höheren Deckungsbeiträgen und besserer Arbeitsverwertung wirtschaftlich konkurrenzfähig bleiben.
  • Bio-Schweinefleisch wird mit zunehmender Betriebsgrösse effizienter produziert, wobei zwischen den Einzelbetrieben grosse Unterschiede bestehen.

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