Zentrum für Bienenforschung, Agroscope, Schwarzenburgstrasse 131, 3003 Bern

Einfluss von Herbst-Zwischenkulturen auf die Entwicklung von Honigbienenvölkern

Der Anbau von Zwischenkulturen und Gründüngung ist im Herbst zur Bedeckung des Bodens nach der Getreideernte eine in der Landwirtschaft geläufige Praxis. Einige Imker freuen sich über diese Möglichkeit des Ausfliegens, andere befürchten hingegen nach dem Ausfliegen in Zwischenkulturen eine Schwächung der Bienenvölker und eine vorzeitige Erschöpfung der Winterbienen. Der hier vorgestellte Versuch hatte zum Ziel zu klären, ob das späte Ausfliegen zu einer Schwächung oder einer Stimulierung der Völker vor dem Winter führt und ob die Überwinterung der Völker beeinflusst wird. Zudem zielt der Versuch darauf ab zu bestimmen, ob Zwischenkulturen, die im direkten Anschluss an die Ernte eines mit Neonikotinoiden gebeizten Halmgetreides angebaut werden, eine potenzielle Gefahr für die Honigbiene darstellen können. Die Studie zeigt, dass das Ausfliegen in Zwischenkulturen oder Gründüngung die Bienenvölker während der Blüte sowie in den darauffolgenden Monaten weder positiv noch negativ beeinflusste. Die Winterverluste wurden nicht erhöht. Die chemischen Analysen verdeutlichen, dass durch die Behandlung der Vorkultur Neonikotinoide im Boden vorhanden sein können und sich Spuren davon manchmal im Pollen, der in die Bienenbeuten zurückgebracht wird, sowie im Bienenbrot finden. Unter den gegebenen Bedingungen war keine unterschiedliche Exposition der beiden Gruppen möglich, durch welche die Wirkung der Anwendung von Neonikotinoiden bei Vorkulturen auf die Bienenvölker hätte überprüft werden können.

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