Aufgabe des interdisziplinären Forschungsprojekts Greifensee ist es, Massnahmen zur Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft vorzuschlagen. Dazu werden Szenarien der Landschaftsentwicklung bis ins Jahr 2011 modelliert. Zur Charakterisierung der Landschaften in der Region Greifensee wurde eine Landschaftstypisierung nach naturräumlichen Kriterien und aktueller Landnutzung durchgeführt. Daraus wurden Modellregionen abgeleitet, die als Bezugsraum für die Modellierung dienen…
Der Artikel geht der Frage nach, inwiefern der heutige Ackerbau im Gebiet des Greifensees aus Sicht des Gewässerschutzes und agronomisch gesehen standortgerecht betrieben wird. Felduntersuchungen zeigen, dass die Herbizidverluste in Gewässer von verschiedenen Flächen sehr unterschiedlich sein können. Grosse Verluste sind von vernässten Standorten zu erwarten, die hydrologisch direkt ans Gewässer angeschlossen sind. Für die…
Die Phosphorkonzentration im Greifensee übersteigt auf Grund zu hoher Phosphoreinträge nach wie vor den Zielwert. Beim Stickstoff liegen derzeit keine relevanten Gewässerbelastungen vor. Mit dem Stoffflussmodell «Modiffus» wurden die Phosphor- und Stickstoffeinträge aus diffusen Quellen abgeschätzt. Hohe Phosphoreinträge erfolgen vor allem aus drainierten Ackerflächen, durch Erosion und aus Graslandflächen durch Abschwemmung. Hohe Stickstoffeinträge resultieren aus…
Der August 2003 brachte der Schweiz die höchsten je gemessenen Temperaturen seit Beginn der instrumentellen Aufzeichnungen im Jahr 1753 und, zusammen mit dem sehr warmen Juli, einen ausserordentlich seltenen Hitzesommer. Die Niederschlagswerte waren vom Februar an sehr gering. Dies führte zusammen mit den hohen Temperaturen im Juni und August zum Austrocknen der Böden. Bei verschiedenen…
Um die langfristige potenzielle Gefahr von Phosphorverlusten zu beurteilen, die, bedingt durch die Landwirtschaft, von hohen Phosphorgehalten im Boden ausgeht, wurde die Speicherkapazität und die Verfügbarkeit von Phosphor (P) im Einzugsgebiet Lippenrütibach (LU) untersucht. Die im Boden unterschiedlich verfügbaren P-Anteile wurden mit sechs verschiedenen P-Bestimmungsmethoden charakterisiert. Die Böden im Untersuchungsgebiet wiesen in der Regel eine…
Für die Auswertung betrieblicher Ökobilanzen werden Referenzwerte benötigt. Zu diesem Zweck wurden 27 Modellbetriebe für die Schweizer Landwirtschaft definiert, welche jeweils bestimmte Betriebsgruppen repräsentieren, aufgeteilt nach den Kriterien Betriebstyp (gemäss FAT-Typologie), Produktionsregion (Tal, Hügel, Berg) und Landbauform (integriert, biologisch). Die Betriebsdaten wurden aus Buchhaltungsdaten, Beratungsunterlagen, Empfehlungen und Expertenwissen hergeleitet. Bezüglich Umweltwirkungen pro Hektare landwirtschaftlicher Nutzfläche…
Im DOK-Versuch hat Agroscope FAL Reckenholz, die Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau, von 1999 bis 2003 die Dynamik des mineralischen Stickstoffgehalts unter Kartoffeln untersucht. Die Kartoffeln wurden nach Kunstwiese-Umbruch und mit mechanischer Unkrautregulierung in den Systemen biologisch-dynamisch (D), organisch-biologisch (O), integriert mit organisch/mineralischer Düngung (K) und integriert mit mineralischer Düngung (M) angepflanzt. Gedüngt wurde…
Im Rahmen der Evaluation der Ökomassnahmen in der schweizerischen Landwirtschaft werden anhand einer Nitratdatenreihe für den Kanton Bern die Veränderungen des Nitratgehalts im Grundwasser erfasst. Damit wird in den Regionen Jura, Mittelland, Voralpen und Alpen überprüft, ob das Reduktionsziel erreicht werden kann, wonach der durchschnittliche Nitratgehalt des Grundwassers von 1990 bis 2005 um 5 mg…
Ökologische Ausgleichsmassnahmen in der Landwirtschaft haben zum Ziel, die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft zu erhalten und zu erhöhen. Wir untersuchten die Heuschreckenfauna auf extensiv genutzten Wiesen, dem häufigsten Typ ökologischer Ausgleichsflächen, und verglichen sie mit derjenigen auf intensiv genutzten Wiesen. Die Untersuchung erfolgte in den drei Gemeinden Bauma, Ruswil und Flühli. In Bauma und Flühli…
Laufkäfer, Kurzflügler und Spinnen gehören zu den nützlichen Bewohnern der Feldfauna. Auf dem Betrieb Burgrain wurde in den drei Anbausystemen integrierte Produktion (IP) intensiv, IP extensiv und biologisch von 1997 bis 2002 das Vorkommen dieser räuberischen Arthropoden mit Bodenfallen untersucht. Die Laufkäfer traten in den drei beprobten Kulturen Sommergerste, Winterweizen und Körnermais etwa gleich häufig…
Abgesehen von zwei Freisetzungsversuchen in den Jahren 1991 und 1992 hat in der Schweiz bis heute keine beabsichtigte Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP) stattgefunden. Während der kommerzielle Anbau von GVP in der Europäischen Union bald Realität sein könnte, scheint dies in der Schweiz in den nächsten Jahren zwar unwahrscheinlich zu sein, kann aber für…
Der Kanton Basel-Landschaft beobachtet im Rahmen der Bodenüberwachung auch die Entwicklung der Erosionsgefährdung. Dies geschieht durch eine regelmässige Erfassung der Bewirtschaftung und Erosionsabschätzung in über 70 Landwirtschaftsbetrieben. Das alle zehn Jahre stattfindende Monitoring wurde 2002 wiederholt. Die Entwicklung der Erosionsgefährdung verlief regional unterschiedlich. Auf den intensiv bewirtschafteten Böden im Lösshügelland blieb die mittlere Gefährdung gleich…
In einem seit 1973 an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT) in Tänikon (TG) durchgeführten Versuch untersuchten wir von 1990 bis 2000 die Auswirkungen von getreidebetonter (G), maisbetonter (M) und vielseitiger (V) Fruchtfolge sowie von zwei Anbauintensitäten – ortsüblich intensiv (IS) und integriert (IP) – auf die Bodenstruktur einer tonreichen und staufeuchten Kalkbraunerde.…
Die Gentechnik und ihre Folgen beschäftigen Politik und Öffentlichkeit stark. Die Kontroversen zeigen, dass mögliche Auswirkungen der Gentechnik zur Herstellung von Lebens- und Futtermitteln sehr unterschiedlich beurteilt werden. Dies verdeutlicht, dass bezüglich der Chancen und Risiken transgener Organismen noch erhebliche Wissensdefizite bestehen. Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau (FAL), Reckenholz, hat im Auftrag des…
Als Folge der rasch steigenden Nachfrage nach tierischem Eiweiss findet in Asien ein rasantes Wachstum der intensiven Tierproduktion statt. Die oft landunabhängige, industriell organisierte Produktion verursacht eine erhebliche Umweltbelastung. Im Rahmen einer internationalen Initiative werden Entscheidungshilfen zur Beurteilung der Situation und zur Erarbeitung nachhaltiger Lösungsstrategien ausgearbeitet. In diesem Zusammenhang wurden die Nutztierdichte und die landwirtschaftlichen…
In vier langfristigen Anbausystem-Versuchen wurde die Frassleistung von räuberischen Arthropoden mit ausgelegten Köderlarven gemessen. In den ökologischen Anbauverfahren wurde im Durchschnitt eine leicht höhere Frassintensität festgestellt als bei der intensiven Bewirtschaftung. Die Unterschiede waren jedoch gering. Die mittleren Frassmengen in den Versuchen Burgrain, Strickhof und Chaiblen korrelierten gut mit den Laufkäferfängen der Bodenfallen, welche gleichzeitig…
Die Umweltwirkung der extensiven Produktion von Getreide und Raps nach dem Extenso-Programm wurde mittels Ökobilanzen abgeschätzt. Das Extensoprogramm bietet eine Entschädigung für den Verzicht auf Fungizide, Insektizide und Wachstumsregulatoren. Die Extensomassnahme bewirkte eine Reduktion der ausgebrachten Menge von Pflanzenschutzmitteln um bis zu 50 % und eine Verminderung des Ertrags um 13 bis 23 %. Dies…
In einem Braunerde-Gley und in einer Kalkbraunerde wurde untersucht, welche Beziehungen zwischen der Regenwurmpopulation und den Standortverhältnissen bestehen. Der feuchtnasse Braunerde-Gley enthielt 54 % mehr Regenwurmbiomasse als die trockenere Kalkbraunerde. Eine bessere Durchlüftung sowie eine intensive Durchmischung organischer und mineralischer Bodenbestandteile durch die Regenwürmer fördert zwar grundsätzlich die Aktivität der Bodenmikroorganismen. Da sich beide Organismengruppen…
Der Schweizerische Nationalpark, das Biosphärenreservat Entlebuch und das Moorschutzgebiet Glaubenberg in den Kantonen Obwalden und Luzern werden bezüglich ihrer Verwaltungsstruktur und den bei der Verwaltung anfallenden Kosten verglichen. Zunächst wird deutlich, dass der Nationalpark personalintensiver als die übrigen Schutzgebietskategorien verwaltet wird, da hier verstärkt Informationsdienstleistungen angeboten werden. Für den Nationalpark fallen entsprechend auch höhere Kosten…
Nördlich von Zürich hat die FAL von 1998 bis 2000 die Dynamik des mineralischen Stickstoffgehaltes unter Mais bis in 100 cm Bodentiefe in einer lehmigen Braunerde untersucht. Der Maisanbau erfolgte nach Pflügen oder Streifenfrässaat mit Kunstwiese als Vorkultur oder mit Direktsaat in Kunstwiese und anderen Vorbegrünungen. Die Regulierung der Vorbegrünungen und Unkräuter erfolgte mit Herbiziden.…
Die aus Moldavien stammende Schlupfwespe Trichogramma brassicae wird in der Schweiz seit 1978 erfolgreich in der biologischen Bekämpfung des Maiszünslers im Mais eingesetzt. In einem vierjährigen Projekt untersuchte die FAL, ob Massenfreilassungen dieses Eiparasitoiden ein Risiko für einheimische Tagfalter und Nützlinge darstellt. Wir haben untersucht, ob sich die exotische Schlupfwespe in der Schweiz ansiedeln kann,…
Pflanzen können über die Stomata Ammoniak (NH3) mit der Atmosphäre austauschen. Das effektive NH3-Austauschpotenzial von Nutzpflanzen, insbesondere von Graslandsystemen, ist noch wenig erforscht. Im europäischen Projekt GRAMINAE wurde an unterschiedlichen Standorten in ganz Europa der NH3-Austausch zwischen Grasland und der Atmosphäre in Abhängigkeit von Klima und Bewirtschaftung untersucht. Schwerpunkt am Schweizer Standort im Seeland war…
In der Schweiz wird die Zusammensetzung des Klärschlamms seit 25 Jahren intensiv überwacht. Die Nährstoffgehalte haben nur geringe Änderungen erfahren. Die Nährstofffracht stieg über die ersten 15 Jahre parallel zur Schlammmenge und ist seither stabil geblieben. Im Gegensatz dazu hat die Fracht aller Schwermetalle ausser jener des Kupfers nach einem Anstieg in den ersten fünf…
Zur umfassenden Beurteilung der Nachhaltigkeit auf regionaler oder nationaler Ebene gibt es zahlreiche Arbeiten und weithin akzeptierte Indikatoren. Nur wenige Angaben existieren für die praxisnahe Beurteilung einzelner Betriebe. Die von uns entwickelte „Massnahmen – orientierten Nachhaltigkeitsanalyse“ (MONA) erlaubt eine Beurteilung auf Betriebsebene. Sie ist systemorientiert und auf eine ganzheitliche Beratung, Weiterbildung und Planung ausgerichtet.Erfasst werden…
Das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft will den Bedürfnissen der Gegenwart gerecht werden, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu beeinträchtigen. Es beinhaltet eine Wertvorstellung für das umfassende Management eines fünfteiligen Kapitalsystems mit den Elementen Finanzkapital, Humankapital, von Menschen geschaffenes Kapital, Sozialkapital und Naturkapital. Eine grosse Herausforderung für eine nachhaltigere Landwirtschaft in Europa liegt in…