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469 Beiträge

Umwelt

Aebi A., Zindel R.

Symbionten und Arthropoden: Welche Rolle spielen sie in der biologischen Schädlingsbekämpfung?

Die meisten Arthropoden sind auf das Zusammenleben mit zahlreichen Bakterien angewiesen. Während gewisse Bakterien lebenswichtige Funktionen ihrer Wirte unterstützen, sind andere weniger bedeutend, und können eine neutrale, positive oder negative Wirkung auf die Ernährung, die Fortpflanzung oder das Überleben ihres Wirts haben. Von manchen Endosymbionten ist bekannt, dass sie das Fortpflanzungsverhalten ihrer Wirte beeinflussen. Solche…
Umwelt

Knauer K., Félix O.

Pflanzenschutzmittel und Oberflächengewässer: praxisnahe Schutzmassnahmen

Pflanzenschutzmittel (PSM) werden zum Schutz der Nutzpflanzen vor Schadorganismen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgebracht. Von da können sie durch Abdrift und Abschwemmung in angrenzende Lebensräume eingetragen werden. Für PSM-Wirkstoffe werden regulatorisch akzeptable Konzentrationen (RAC) für aquatische Organismen im Rahmen der Zulassung von PSM festgelegt. Die Umweltrisikobewertung vergleicht diese RAC-Werte mit erwarteten Umweltkonzentrationen in Oberflächengewässern. Wird ein…
Umwelt

Schrade S., Keck M.

Ammoniak aus Rindviehställen: Entwicklung der Emissionen für die Schweiz

Zur Berechnung der Emissionen von Ammoniak (NH3) aus der Rindviehhaltung für die Jahre 1990 bis 2020 dienten jährliche Tierzahlen, die Verbreitung von Stallsystemen und NH3-Emissionsfaktoren. Emissionsfaktoren für den Laufstall mit Laufhof wurden anhand einer modellbasierten Kalkulation basierend auf Emissionsmessungen von sechs Milchviehställen, Milchharnstoffgehalten, Temperaturen sowie typischen Windgeschwindigkeiten berechnet. Die modellierten NH3-Emissionsfaktoren variierten von 22 bis…
Umwelt

Sax M., Van Caenegem L., Schick M.

Optimales Stallklima dank Wärmerückgewinnungsanlagen auch im Sommer

Herkömmliche Luft-Luft-Wärmerückgewinnungsanlagen (WRG) sind nur bei tiefen Aussentemperaturen nützlich, solange Heizbedarf im Stall besteht. Durch den Einbau einer Hochdruckvernebelungsanlage in die WRG, kann mit dem Wärmetauscher auch die Zuluft gekühlt werden. Wird die Abluft, bevor sie durch den Wärmetauscher fliesst, bis zum Sättigungspunkt befeuchtet, kühlt sie bis zu zehn Kelvin ab. Im Wärmetauscher wird hierdurch…
Umwelt

Zihlmann U., Jossi W., Oberholzer H., Weisskopf P., Richner W., Krebs H., Tschachtli R., Nussbaumer A.

Bedeutung des Bodens im Anbausystemversuch Burgrain

Im Versuch Burgrain (1991–2008) in Alberswil LU mit Böden auf Schwemmlehm und Moräne zeigte sich, dass die Bodenbeschaffenheit oft den grösseren Effekt auf die untersuchten Parameter hatte als die Anbausysteme IPintensiv (ÖLN mit hohem Hilfsmitteleinsatz), IPextensiv (ÖLN mit reduziertem Hilfsmitteleinsatz) und biologisch. Die Parzellen mit tiefgründigen gleyigen Kalkbraunerden und 4 % Humus beziehungsweise 22 %…
Umwelt

Schneider F., Rist S.

Die Bedeutung von Ästhetik bei der Umstellung auf Direktsaat

Direktsaat ist eine wirksame Erosionsschutzmassnahme, die ökologische und ökonomische Vorteile aufweist. Obwohl ihre Verbreitung seit Mitte der 1980er Jahre kontinuierlich gestiegen ist und ihre Anwendung von einigen Kantonen aktiv gefördert wird, ist ihr Anteil am gesamten Ackerland mit ca. 4 % nach wie vor gering. Die vorliegende Studie über die Gründe der Übernahme respektive Ablehnung…
Umwelt

Jahrl I., Rudmann C., Pfiffner L., Balmer O.

Motivationen für die Umsetzung von Ökoausgleichsmassnahmen

Die Schweizer Agrarpolitik verfolgt das Ziel, durch Direktzahlungen die ökologischen Leistungen von Landwirtschaftsbetrieben zu fördern. Evaluierungsprogramme zeigen jedoch, dass finanzielle Anreize allein nicht ausreichen, um die Umsetzung von Ökoausgleichsmassnahmen zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, welche Rolle ökonomische, ökologische und soziale Motivationen bei der Umsetzung von Massnahmen im Ökoausgleich für Landwirte im Talgebiet spielen.…
Umwelt

Chevillat V., Balmer O., Birrer S., Doppler V., Graf R., Jenny M.

Gesamtbetriebliche Beratung steigert Qualität und Quantität von Ökoausgleichsflächen

Der Rückgang der Biodiversität im Schweizer Kulturland konnte bisher trotz des im Ökologischen Leistungsnachweis geforderten ökologischen Ausgleichs nicht aufgehalten werden. Oft erfüllen die ökologischen Ausgleichsflächen (öAF) aufgrund minderwertiger Qualität oder ungeeignetem Standort ihre Rolle zu Gunsten der Biodiversität nicht. Unsere Studie zeigt, dass diese Mängel mit einer gesamtbetrieblichen Beratung effizient behoben werden können – sogar…
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Eggenschwiler L., Senn M., Ferrari A., Egli A., Jacot K.

Attraktivität von extensiven Wiesen für Blattlausfeinde

Von allen ökologischen Ausgleichsflächen in der Schweiz belegen die extensiven Wiesen die grösste Fläche. Das Ziel dieser Studie war, die Attraktivität von extensiven Wiesen auf fliegende Getreideblattlausfeinde zu untersuchen und zwar in unmittelbarer Nähe zu Getreidepflanzen. An vier Standorten im Schweizer Mittelland wurde im Frühjahr 2010 Weizen in Töpfen jeweils in einer Wiesenkerbel- dominierten extensiven…
Umwelt

Duss M., Meichtry-Stier K., Pasinelli G., Baur B., Birrer S.

Vernetzte Ökoflächen fördern Heuschrecken

Vernetzungsprojekte sollen Qualität und Vernetzung der ökologischen Ausgleichsflächen (öAF) verbessern. Wir untersuchten die Auswirkungen eines solchen Projektes in der Wauwiler Ebene (LU) auf die Verbreitung der Feldgrille (Gryllus campestris) und der Grossen Goldschrecke (Chrysochraon dispar). Die Vorkommen beider Arten sowie acht Habitatvariablen wurden kartiert. Es zeigte sich, dass für beide Arten die Vernetzung der öAF…
Umwelt

Jossi W., Zihlmann U., Anken T., Dorn B., Van der Heijden M.

Reduzierte Bodenbearbeitung schont die Regenwürmer

Die Regenwürmer verbessern mit ihrer Tätigkeit die Bodenfruchtbarkeit. Die höchsten Regenwurmpopulationen im Landwirtschaftsareal findet man in mehrjährigen Wiesen. Die Auswirkungen der Bodenbearbeitungsart und -intensität auf die Regenwurmpopulation wurden in den zwei langjährigen nbausystemversuchen Burgrain (Alberswil LU) und Hausweid (Aadorf TG) untersucht. In einer sechsjährigen Fruchtfolge zeigten sich auf Burgrain in den Verfahren IP-Mulchsaat bei Raps…
Umwelt

Sanvido O., Romeis J., Bigler F.

Mögliche Umweltschäden der Gentechnik bewertbar machen

Die Debatte über mögliche Auswirkungen gentechnisch veränderter (GV) Nutzpflanzen auf die Biodiversität zeigt, dass es bisher keinen Konsens über allgemein akzeptierte Bewertungskriterien für Umweltschäden gibt. Diese Debatte resultiert nicht primär aus zu wenig Daten, sondern eher aus einem Mangel an Kriterien zur Bewertung der Auswirkungen von GV Pflanzen auf die Biodiversität. Da exakte Bewertungskriterien fehlen,…
Umwelt

Spiess E., Prasuhn V., Stauffer W.

Einfluss von organischer und mineralischer Düngung auf die Nährstoffauswaschung

Auf der Lysimeteranlage Bern-Liebefeld wurde zwischen 2002 und 2009 der Einfluss der Düngerform auf den Sickerwasseranfall und die Nährstoffauswaschung in einer Fruchtfolge untersucht. Mit rein organischer Düngung wurden leicht höhere Pflanzenerträge erzielt als mit rein mineralischer oder organisch-mineralischer Düngung. Dies dürfte unter anderem eine Folge davon sein, dass in einem Lysimeterversuch ein optimales Hofdüngermanagement möglich…
Umwelt

Wiedemar M., Felder D.

Klimastrategie Landwirtschaft

Mit dem Ziel eine Gesamtsicht über die Beziehungen zwischen Klima und Landwirtschaft zu gewinnen, kommende Herausforderungen und Chancen durch den Klimawandel frühzeitig zu erkennen und daraus entsprechende Schritte ableiten zu können, wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) unter breiter Mitwirkung eine Klimastrategie erarbeitet..
Umwelt

Defila C.

Phänologischer Rückblick ins Jahr 2010

Der geringe Wärmeüberschuss im Jahr 2010 bewirkte, dass das phänologische Jahr 2010 mehrheitlich der Norm entsprach. Der phänologische Frühling – mit der Blüte des Huflattichs – begann etwas später als üblich. Dies ist die Folge der tiefen Temperaturen bis Mitte März. Die späteren phänologischen Frühlingsphasen traten mehrheitlich zum normalen Zeitpunkt ein. Der phänologische Sommer 2010…
Umwelt

Schrade S., Keck M., Zeyer K., Emmenegger L.

Haltungssysteme und Messkonzept für Ammoniakemissionen bei freier Lüftung

Um die Datengrundlage für Ammoniakemissionen (NH3) aus der Rindviehhaltung zu verbessern, müssen die relevanten Haltungssysteme und ein geeignetes Messkonzept definiert werden. Statistiken und eine Expertenumfrage zeigten, dass der Anteil von Laufställen und Laufhöfen in der Schweiz von 5 % im Jahr 1990 auf rund 40 % im Jahr gestiegen ist. Als häufigste Situation bei Laufstallhaltung…
Umwelt

Peter S.

Entwicklung der landwirtschaftlichen Stickstoff-Emissionen bis im Jahr 2020

Die Landwirtschaft ist Hauptemittentin der drei reaktiven Stickstoffverbindungen Ammoniak, Nitrat und Lachgas. Deshalb kommt ihr eine spezielle Verantwortung zur Minderung der umweltschädlichen Stickstoffemissionen zu. Dies umso mehr, weil in diesem Bereich teilweise beträchtliche Lücken zwischen den gesetzlich festgehaltenen Umweltzielen und der Ist-Situation bestehen. Im vorliegenden Artikel geht es deshalb um die Frage, welche agrarökologischen Etappenziele…
Umwelt

Frey M., Konz N., Stamm C., Prasuhn V.

Identifizierung von Flächen, die überproportional zur Gewässerbelastung beitragen

Sedimenteinträge durch Erosion sowie Abschwemmungen von Pflanzenschutzmitteln und Nährstoffen aus der Landwirtschaft belasten unsere Gewässer. Verschiedene Feldstudien weisen darauf hin, dass die Flächen, von denen diese Einträge stammen, räumlich begrenzt sind. Insbesondere Phosphor, Pflanzenschutzmittel und Sedimente gelangen vorwiegend durch schnelle Abflussprozesse auf einem geringen Anteil der landwirtschaftlichen Fläche in die Gewässer. Diese sogenannten beitragenden Flächen…
Umwelt

Gisler S., Liniger H. P., Prasuhn V.

Erosionsrisikokarte im 2×2-Meter-Raster (ERK2)

Die hoch aufgelöste Erosionsrisikokarte der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz zeigt das potenzielle Erosionsrisiko aufgrund der Standortfaktoren Relief, Boden und Niederschlag – unabhängig von der jeweiligen Nutzung (Acker-, Dauergrünland oder Reben) und Bewirtschaftung. Stark erosionsgefährdete Bereiche innerhalb einer Parzelle oder eines Hanges wie beispielsweise Talwege können in der Karte gut identifiziert werden. Erosionsschadenskartierungen im Feld, Vergleiche…
Umwelt

Keck M., Schmidlin A., Zeyer K., Emmenegger L., Schrade S.

Geruchskonzentration und -emission von Milchviehställen mit Laufhof

Gemeinden, Behörden und Gerichte sind vermehrt mit Beschwerden und Klagen über Geruchsbelästigung von Tierhaltungsanlagen konfrontiert. Die Geruchskonzentration und -emission von fünf frei gelüfteten Milchviehställen wurde in zwei Jahres- und zwei Tageszeiten verglichen. Für diese Ställe mit Liegeboxen, planbefestigten Laufflächen und angrenzendem Laufhof kam eine neu entwickelte Tracer-Ratio-Methode zum Einsatz. Die Geruchskonzentration von den Flächenquellen am…
Umwelt

Bohren C.

Invasive Pflanzen – wie weiter?

Die Wanderung von Pflanzen um den Globus ist eine wichtige Basis für unser Leben. Mit der Globalisierung des Handels und Tourismus stört der Mensch diese Migration. Aus anderen Kontinenten stammende Pflanzen – wie auch andere Lebewesen – können sich am neuen Ort anpassen und wegen fehlender Feinde das bestehende Gleichgewicht der Biodiversität empfindlich stören. Solche…
Umwelt

Birrer S., Jenny M., Zbinden N.

Bestandesentwicklung der einheimischen Brutvögel im Landwirtschaftsgebiet 1990-2009

Mit der Publikation der Umweltziele Landwirtschaft UZL liegen erstmals verbindliche Zielwerte für die Artenvielfalt im Kulturland vor. Wir präsentieren einen neu entwickelten Index, der die Bestandsentwicklung der Brutvögel gemäss UZL und damit einen Teilbereich der UZL-Zielerreichung abbildet. Die Situation der Brutvogelbestände im Kulturland ist nach wie vor kritisch. Zwar verläuft der Index für die als…
Umwelt

Briner S., Hartmann M., Lehmann B.

Sind Agroforstsysteme eine ökonomische Möglichkeit zu CO2-neutralen Tierproduktion?

Die Landwirtschaft trägt ungefähr 11 % zu den Treibhausgas Emissionen in der Schweiz bei. Eine Möglichkeit, die Klimabilanz der Landwirtschaft zu verbessern, stellen Agroforstsysteme dar. Agroforstsysteme sind eine Kombination einer verholzenden Dauerkultur mit einer Ackerkultur oder mit Grünland auf derselben Fläche. Ein Vorteil von Agroforstsystemen ist die Möglichkeit, CO2 zu sequestrieren. Das CO2 wird dabei…
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Stünzi H.

Die Düngerbemessung mittels CO2 – Methode im Labortest

Für die Abschätzung der Düngerbemessung von Phosphor und Kalium ist die Extrak­tion mit CO2-gesättigtem Wasser eine der schweizerischen Referenz­methoden. Labor­experimente zeigen, dass die Wechsel­wirkung von CO2, Calcium, Phosphat und den schwer­löslichen Calcium-Phosphaten sowie Kalk eine wesentliche Rolle spielt. Da auch die Bodenluft erhöhte CO2-Gehalte aufweist, beeinflussen diese Lösungsgleichgewichte auch auf dem Feld die unmittelbare Pflanzen­verfügbarkeit…
Umwelt

Knauer K., Knauert S., Félix O., Reinhard E.

Aquatische Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln

Umweltrisikobewertungen zielen darauf hin, Ökosysteme wie Gewässer, Böden und Luft zu schützen, um nichtakzeptable Schäden auf die dort lebenden Organismen ausschliessen zu können. Für die Bewertung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) in Gewässern stehen typische Bäche und kleine Flüssen angrenzend an das Agrarland im Fokus. Risikobewertungen basieren auf der Abschätzung von Expositionskonzentrationen und der Erhebung von einer…
Umwelt

Zurbuchen A., Müller A., Dorn S.

Kurze Flugdistanzen zwischen Nist- und Nahrungshabitaten fördern eine reiche Wildbienenfauna

Wildbienen haben als unverzichtbare Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen einen hohen ökologischen und ökonomischen Nutzen. Rund die Hälfte der 600 Wildbienenarten der Schweiz ist jedoch gefährdet. Anhaltender Flächenverbrauch und die Intensivierung der Landwirtschaft führen zu einem reduzierten Angebot geeigneter Nist- und Nahrungshabitate. Dies wiederum zwingt die Bienen, Pollen und Nektar in zunehmenden Distanzen von ihren…